
Die Dresdner Musikfestspiele, die am Samstag mit der 48. Ausgabe beginnen, stehen unter einem hohen Kostendruck. Der Etat beträgt fünf Millionen Euro, was einen Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Diese Reduzierung wird auf fehlende Bundesmittel nach der Regierungsbildung zurückgeführt, wie diesachsen.de berichtet. Die finanzielle Situation ist auch durch den städtischen Zuschuss beeinträchtigt, der von 1,3 Millionen Euro auf knapp 700.000 Euro gesunken ist.
Um die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen, betont Intendant Jan Vogler die Notwendigkeit, Eigenmittel zu erwirtschaften. Der Etat wird zur Hälfte durch Ticketerlöse und zu 30 Prozent durch Sponsoring und Drittmittel gedeckt. Bislang sind über 80 Prozent der Tickets verkauft, sodass bereits 39.000 von insgesamt 48.000 Karten einen Käufer gefunden haben. Das diesjährige Festival steht unter dem Motto «Liebe», und ein wichtiges Highlight bildet das offizielle Eröffnungskonzert am Sonntag im Kulturpalast. Insgesamt sind bis zum 14. Juni 58 Konzerte geplant. Zu den eingeladenen Gastorchestern zählen unter anderem das Chicago Symphony Orchestra, NHK Symphony Orchestra, Wiener Symphoniker, London Symphony Orchestra und Göteborgs Symfoniker.
Wagner-Akademie erhält bundesweite Förderung
Parallel zu den Herausforderungen der Musikfestspiele erhält die Dresdner Musikfestspiele finanzielle Unterstützung für den Bau einer Richard-Wagner-Akademie, die als Kompetenzzentrum für romanische Orchester- und Opernpraxis des 19. Jahrhunderts fungieren soll. Der Bund investiert dafür 15 Millionen Euro aus dem Förderprogramm KulturInvest, wie welt.de berichtet. Die Akademie wird am Königsufer entstehen und umfasst einen Konzertsaal mit 600 Plätzen sowie Räume für Orchester- und Chorpraxis, Workshops, Archiv und Seminare.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) betont die Wichtigkeit der Unterstützung durch den Freistaat für die umfassende Finanzierung des Projekts. Jan Vogler, der Festspielintendant, sieht die Förderung als großzügig an und erkennt die Möglichkeit, eine Begegnungsstätte für Musiker, Wissenschaft und Publikum zu schaffen. Zudem wird Wagners «Der Ring der Nibelungen» im Rahmen des Projekts „The Wagner Cycles“ von 2023 bis 2026 wissenschaftlich erarbeitet und erfährt positive Resonanzen bei Orchester-Gastspielen in Europa.