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Schäfer setzt auf Kangals: Schutz für Schafe in Wolfenbüttel!

In den kommenden Wochen zieht eine Herde von rund 600 Mutterschafen samt Nachwuchs über die Naturerbe-Fläche in den Herzogsbergen bei Cremlingen im Kreis Wolfenbüttel. Um die Schafe vor Wölfen zu schützen, hat der Schäfer Christof Bokelmann zusätzliche Herdenschutzhunde eingestellt. Die Maßnahme kommt nicht von ungefähr: Im letzten Jahr gab es mehrere Vorfälle von Wolfsrissen in der Region, bei denen Bokelmann etwa 100 Tiere in den benachbarten Wohlder Wiesen verlor.

Neue Unterstützung für die Schafherde sind bis zu fünf Kangals, die speziell dafür ausgebildet sind, die Tiere zu verteidigen. Schäfer Bokelmann betont die wichtige Rolle der Schafe im Naturschutz, da sie verhindern, dass seltene Wiesenlandschaften verbuschen oder sich in Wald verwandeln. Die Kreisverwaltung und das DBU Naturerbe bitten die Besucher, Abstand zur Schafherde zu halten und Hunde anzuleinen, um Missverständnisse mit den Schutzhunden zu vermeiden. Besonders in der Brut- und Setzzeit sollten Hunde angeleint bleiben, da die Schutzhunde fremde Hunde als Eindringlinge wahrnehmen und laut bellen könnten, wenn jemand zu nah kommt.

Schutzmaßnahmen für Schafe

Wie der WWF berichtet, sind die Schutzmaßnahmen darauf ausgelegt, Wölfe durch Negativerlebnisse abzuschrecken, um Jagdmethoden auf Nutztiere zu verhindern. Bewährte Methoden zur Wolfsabwehr sind unter anderem die Zäunung. Früher wurden 1-3 stromversorgte Drahtlitzen eingesetzt, während derzeit Euronetze mit einer Mindesthöhe von 90 cm empfohlen werden. Um die Funktionalität des Zauns zu gewährleisten, sind eine angemessene Stromversorgung von mindestens 3500 Volt sowie eine gute Erdung und ein ordentlicher Bodenabschluss erforderlich. Diese Zäunungen werden meist auf relativ kleinen Flächen eingerichtet, um Wildtieren das Wandern zu ermöglichen.

Zusätzlich können Alpakas und Esel als weitere Schutzmöglichkeiten dienen. Diese Tiere erfordern allerdings Fachkenntnis und Mehraufwand. Esel haben ein ausgezeichnetes Gehör, warnen frühzeitig und verteidigen die Herde durch Beißen und Treten. Ihre natürliche Abneigung gegen hundeartige Tiere kann die Arbeit mit Hüte- oder Schutzhunden erschweren, jedoch ist eine Zusammenarbeit bei entsprechender Sozialisation und Ausbildung möglich.