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Holzpenis im Allgäu sorgt für Aufregung: Kulturdenkmal oder Scherz?

In Marktoberdorf, Bayern, sorgt eine große Holzskulptur eines Penis im Kreisverkehr in Bertoldshofen für gemischte Reaktionen in sozialen Netzwerken. Einige empfinden die Skulptur als lustig, während andere sie als nervig erachten oder sie mit früheren, als schöner empfundenen Skulpturen vergleichen. Das große Exemplar ist nicht die erste seiner Art in der Region; ähnliche Skulpturen sind bereits in Kaufbeuren und Oberstdorf gesichtet worden. Neben der aktuellen Skulptur wurde in Hergensweiler ein Phallus während der Freinacht (Walpurgisnacht) im Kreisverkehr an der B12 aufgestellt, der später nach Lindau am Bodensee wanderte.

Besonders aufsehenerregend war ein Vorfall in Ismaning bei München: Dort kam es zu einem Großeinsatz der Polizei, als acht vermummte Personen einen Penis vor dem Funkhaus von Antenne Bayern aufstellten. Ein Sicherheitsmann informierte die Polizei, da er einen Angriff vermutete. In der Folge wurden fünf Streifenwagen und der Staatsschutz entsandt. Die jungen Männer hatten die Skulptur als Scherz aufgestellt, mit dem Plan, sie später für einen guten Zweck zu versteigern. Hölzerne Penis-Skulpturen haben im Allgäu Kultstatus; ein großes Exemplar auf dem Grünten sorgte 2016 für Aufsehen und wurde als „Kulturdenkmal“ bei Google Maps eingetragen, bis es 2022 umgestürzt wurde. Diese und ähnliche Skulpturen führen weiterhin zu Diskussionen und Scherzen, wie [Bild] berichtete.

Umgestürzte Skulptur auf dem Grünten

Eine weitere, zwei Meter hohe Holzskulptur in Form eines Penis steht seit etwa vier Jahren am Grünten, einem 1738 Meter hohen Berg im Allgäu. Diese Skulptur wurde kürzlich umgeworfen und lag im Gras, wurde aber durch Nutzer in sozialen Netzwerken wieder aufgestellt. Der ehemalige Wirt der Grüntenhütte, Norbert Zeberle, berichtete, dass die Skulptur schon öfter umgefallen ist, möglicherweise durch Kühe, die sich daran gerieben haben. Die Herkunft der Skulptur ist unklar, sie erschien am 1. Mai und wurde von jungen Leuten aus Rettenberg mit einem Schlitten auf den Berg gebracht. Zeberle beschreibt die Skulptur als humorvoll und erwähnt, dass sich nur wenige Wanderer darüber beschwert haben.

Bürgermeister Nikolaus Weißinger von Rettenberg erklärte, dass die Skulptur auf Privatgrund steht und nicht direkt am Wanderweg platziert ist, was die Gemeinde nicht zu Maßnahmen zwingt. Aufgrund der mangelnden Standfestigkeit der Skulptur sei bislang niemand zu Schaden gekommen, wie [RND] berichtete.