
Else Kröner, die legendäre Chefin von Fresenius, wurde am 15. Mai 1925 in Frankfurt geboren. Sie war die Tochter von Christoph und Therese Fernau. Nach dem frühen Tod ihres Vaters im Jahr 1929 zog sie mit ihrer Mutter zu Dr. Eduard und Else Fresenius, wobei Dr. Eduard Fresenius 1912 die „Dr. Eduard Fresenius chemisch-pharmazeutische Industrie“ gegründet hatte. Dieses Unternehmen wurde für Produkte wie Ampullen-Wasser, Diabetes-Medikamente und Tuberkulosediagnostika bekannt. Im Jahr 1934 verlagerte Dr. Fresenius die Produktion nach Bad Homburg.
Else Fresenius, die Patentante von Else Kröner, übernahm weitgehend die Erziehung der jungen Else. Nach dem Abitur im Jahr 1943 absolvierte sie ein Pflichtjahr beim Reichsarbeitsdienst und tätigte ein Praktikum in der Hirsch-Apotheke. Ihr Pharmaziestudium begann sie 1946 an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und schloss dieses im Jahr 1950 ab. Anschließend bildete sie sich in Betriebswirtschaft fort und übernahm die Unternehmensführung. Unter ihrer Leitung, die 1986 mit dem Börsengang gekrönt wurde, erweiterte das Unternehmen sein Angebot, insbesondere im Bereich von Infusionslösungen und Dialysegeräten.
Würdigung und Erbe
Else Kröner verstarb am 5. Juni 1988 an einem Herzinfarkt. Sie hinterließ nicht nur ein bedeutendes Unternehmen, sondern auch eine Stiftung. Die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung wurde 1983 gegründet und sichert die finanziellen Mittel für diverse Projekte. Diese Stiftung zählt zu den größten gemeinnützigen Stiftungen in Deutschland. 2013 wurde der Else-Kröner-Fresenius-Preis ins Leben gerufen und wird für herausragende Forschungsleistungen verliehen. Dr. Anastasia Khvorova erhält 2025 den Preis für ihre RNA-Forschungen, welcher mit 2,5 Millionen Euro einer der höchstdotierten Forschungspreise weltweit ist.
In Anbetracht des 100. Geburtstags von Else Kröner findet am 15. Mai 2025 eine Festveranstaltung im Frankfurter Städel statt. Kröners Lebenswerk wird als ein Ausdruck von Offenheit, Interesse an Mitmenschen sowie Mut und Glauben an die medizinische Forschung beschrieben, was auch in der Historie von Fresenius widerhallt. Das Unternehmen beschäftigt heute über 175.000 Mitarbeiter und ist im DAX-Index gelistet, was die nachhaltige Bedeutung ihres Schaffens unterstreicht.