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Aktuelle Personalplanungen in Deutschland zeigen eine rückläufige Tendenz, was die angespannte Lage am Arbeitsmarkt unterstreicht. Der Beschäftigungsbarometer des Ifo-Instituts fiel im Februar 2025 auf 93,0 Punkte, nachdem er im Januar noch bei 93,4 Punkten lag. Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen, bestätigte die angespannte Situation, die auf den Strukturwandel in der Wirtschaft zurückzuführen ist.
In der Industrie planen zahlreiche Unternehmen einen Stellenabbau, obwohl es einen leichten Anstieg des Barometers im Februar gab. Dienstleistungsunternehmen zeigen eine restriktivere Personalplanung für die kommenden Monate. Besonders die IT-Dienstleister haben ihre Einstellungen gedrosselt, was die Unsicherheit in verschiedenen Branchen widerspiegelt. Handelsunternehmen hingegen haben angekündigt, mit weniger Personal auszukommen, während das Baugewerbe eine leichte Tendenz zur Reduzierung der Mitarbeiterzahl zeigt. Viele Branchen überdenken derzeit ihre Personalstrategien, um den Herausforderungen des Marktes gerecht zu werden.
Rückhalt bei Neueinstellungen
Ein weiterer Aspekt der aktuellen Arbeitsmarktsituation ist, dass Unternehmen in Deutschland sich stark zurückhalten, wenn es um Neueinstellungen geht. Der Beschäftigungsbarometer sank im Oktober 2025 auf 93,7 Punkte, was den niedrigsten Stand seit über vier Jahren darstellt, nachdem er im September noch bei 94,0 Punkten lag. Dies entspricht dem niedrigsten Wert seit Juli 2020 während der Corona-Pandemie.
Klaus Wohlrabe kommentierte, dass die Situation am Arbeitsmarkt negativ, aber kontinuierlich bleibt. Unternehmen besetzen eher keine offenen Stellen neu, anstatt Mitarbeiter zu entlassen. Insbesondere in der Industrie ist der Beschäftigungsbarometer aufgrund der schwierigen Auftragslage rückläufig. Im Handel jedoch ist der Indikator leicht gestiegen, wobei auch hier die Zahl der Neueinstellungen zurückgeht. Bei den Dienstleistern gleichen sich positive und negative Rückmeldungen nahezu aus, was zu einer konstanten Entwicklung der Mitarbeiterzahlen führt. Im Bauhauptgewerbe bleibt die Zahl der Mitarbeiter ebenfalls konstant.
Obwohl weiterhin Mitarbeitern im Tourismus und in der IT-Branche gesucht werden, deutet die allgemeine Lage darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge schrumpfen könnte. Die DIHK rechnet für das kommende Jahr mit einer stagnierenden Wirtschaft, basierend auf einer Umfrage unter 25.000 Unternehmen, was die Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt weiter verstärkt.