
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) hat Deutschland erneut erreicht, nachdem am 10. Januar 2025 ein Fall bei Wasserbüffeln im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg bestätigt wurde. MKS ist eine hochansteckende Virusinfektion, die Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine sowie Zoo- und Wildtiere betreffen kann. Die Seuche ist weltweit verbreitet, jedoch für den Menschen ungefährlich. Zuletzt war MKS seit 1988 nicht mehr in Deutschland aufgetreten.
In Reaktion auf den Ausbruch wurden sofortige behördliche Maßnahmen ergriffen. Dazu gehört die Tötung der betroffenen Tiere sowie die Einrichtung von Sperrzonen. Diese umfassen eine Schutzzone mit einem Mindestradius von 3 km und eine Überwachungszone von mindestens 10 km um den betroffenen Betrieb. Innerhalb dieser Sperrzonen ist der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen grundsätzlich verboten. Zudem wurde eine epidemiologische Untersuchung eingeleitet, um den Seuchenursprung zu klären und mögliche Kontaktbetriebe zu ermitteln.
Strategien zur Eindämmung der Ausbreitung
Zur Eindämmung der Seuche wurde ein 72-stündiges „Stand Still“ für Klauentiere in Brandenburg und Berlin angeordnet, welches um weitere 48 Stunden verlängert wurde. Der Zoo und der Tierpark in Berlin sind geschlossen, und während der Grünen Woche, die vom 17. bis 26. Januar 2025 stattfindet, werden keine Klauentiere ausgestellt. Eine Bund-Länder Task Force zur Tierseuchenbekämpfung hat am Tag des Ausbruchs eine Beratung durchgeführt, und der Zentrale Krisenstab Tierseuchen des BMEL wurde einberufen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Zudem wird der zuständige Ausschuss im Bundestag zu einer Sondersitzung zusammenkommen.
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat bestätigt, dass in Deutschland vorhandene Impfstoffe für Maul- und Klauenseuche in der MKS-Antigenbank lagern. Diese Bank wurde für Notfälle wie den aktuellen Ausbruch eingerichtet. Nach Aktivierung durch die Bundesländer kann die Antigenbank innerhalb weniger Tage benötigte Impfstoffe herstellen. Darüber hinaus steht die Durchführung umfassender Untersuchungen aller Klauentiere in der Umgebung der betroffenen Tierhaltung im Vordergrund, um die Ausbreitung zu erfassen und mögliche Impfstrategien zu evaluieren. Vor 1991 wurden Rinder in Deutschland jährlich gegen MKS geimpft, seitdem ist die Impfung in der EU jedoch verboten, da heimische Stämme getilgt wurden.
Die europäischen Rechtsvorschriften erlauben jedoch im Seuchenfall unter bestimmten Bedingungen die Notimpfung, und für diesen Zweck unterhält die EU Impfstoffbanken, die im Bedarfsfall aktiviert werden können. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen aufgrund der Untersuchungsergebnisse ergriffen werden müssen, um die Ausbreitung der MKS zu verhindern und die Tiergesundheit zu sichern.
Für weitere Informationen zu den Maßnahmen rund um die Maul- und Klauenseuche siehe [Agrarheute](https://www.agrarheute.com/tier/rind/oezdemir-bislang-kein-weiterer-mks-fall-landwirte-entschaedigt-631066) und [BMEL](https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tiergesundheit/tierseuchen/mks.html).