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Alice Weidel: Kontroversen und Zukunftspläne der AfD-Chefin im Blick

Die Politikwelt blickt auf Alice Weidel, die prominente Führungsfigur der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland (AfD). Weidel, geboren am 6. Februar 1979 in Gütersloh, wuchs in Harsewinkel auf und zog nach ihrem Abitur nach Hamburg. Ihr Großvater, Hans Weidel, war ein NS-Funktionär, der 1932 der NSDAP beitrat. Alice Weidel selbst hatte keinen Kontakt zu ihm und war sich seiner Vergangenheit nicht bewusst.

2013 trat sie in die AfD ein und wurde 2015 in den Bundesvorstand gewählt. Von 2017 bis 2021 war sie Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, bevor sie 2022 zur Parteichefin aufstieg. Politisch wird Weidel als rechts eingeordnet, von Kritikern jedoch als Teil des rechtsextremen Spektrums angesehen. In der Migrationspolitik fordert sie eine „Festung Europa“, Massenrückführungen und ein Verbot des Tragens von Burka und Kopftuch. Ihr „Zukunftsplan für Deutschland“ sieht unter anderem den Stopp von Ampelprojekten und die Reaktivierung der Atomenergie vor. Zudem plädiert sie für einen Austritt aus der EU und die Gründung eines neuen Staatenbundes, während sie eine Deregulierung der Wirtschaft und die Abschaffung von Umweltauflagen befürwortet.

Aktuelle politische Entwicklungen

Weidel lebt in einer eingetragenen Partnerschaft mit Sarah Bossard und hat zwei Söhne. Die Familie wohnt in Überlingen am Bodensee. Ihre akademische Laufbahn schloss sie 2011 mit einer Promotion im Fach Wirtschaftswissenschaften ab, die sich mit dem chinesischen Staatskapitalismus beschäftigte. Trotz ihrer Bekanntheit hat Weidel kein eigenes Buch veröffentlicht und wird häufig mit Sahra Wagenknecht verglichen, da beide als polarisierende Persönlichkeiten ihrer politischen Lager gelten. Weidel hat zudem Bewunderung für Unternehmer wie Elon Musk geäußert, der die AfD unterstützt, und ist für ihre dezidierte Haltung bekannt.

Die AfD hielt kürzlich eine Konferenz in Riesa, Sachsen, ab, wo Weidel unter anderem den Plan verriet, die Grenzen Deutschlands zu schließen und den Kauf von russischem Gas wieder aufzunehmen. Ein Manifest der Partei umfasst den Austritt aus dem Pariser Klimaschutzabkommen und die Schaffung eines neuen Staatenbundes. Ihre Äußerungen zur „Remigration“, einem Begriff, der von Kritikern als Euphemismus für rassistische Massenabschiebungen betrachtet wird, erhielten viel Aufmerksamkeit. Während des Events versammelten sich Tausende von Anti-AfD-Protestierenden, um den Zugang zur Konferenz zu blockieren, was Weidel als „linken Mob“ bezeichnete.

In Umfragen zur Kanzlerpräferenz hat Weidel an Zustimmung verloren; derzeit würden nur noch 13 Prozent der Befragten sie als Kanzlerin präferieren, wie die [WATSON](https://politik.watson.de/politik/politik-profil/191692513-alice-weidel-im-portraet-vermoegen-wohnort-ehe-grossvater-elon-musk) berichtete. Gleichzeitig wird die AfD in den vergangenen Landtagswahlen im Osten Deutschlands als konstant auf dem zweiten Platz liegend wahrgenommen, obgleich eine Regierungsbildung unwahrscheinlich erscheint, da andere Parteien nicht mit ihr zusammenarbeiten wollen.

In der politischen Auseinandersetzung wurde Weidel zudem mit ausgrenzenden Aussagen, wie der Behauptung, Adolf Hitler sei ein Kommunist gewesen, in Verbindung gebracht, was neuerlich zu Kritik führte. Die Partei sieht sich auch dem Vorwurf ausgesetzt, eine Revision der Nazi-Vergangenheit zu betreiben, was durch die jüngsten Äußerungen führender Mitglieder wie Björn Höcke, der für eine missbilligte Äußerung verurteilt wurde, zusätzlich angeheizt wird, umso mehr ist der Druck auf die Partei und ihre Führung in der gegenwärtigen politischen Landschaft Deutschlands spürbar, wie [BBC](https://www.bbc.com/news/articles/c62q937y029o) berichtet.