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Amalgam unter Druck: Regionale Unterschiede in Deutschland aufgedeckt!

Am 3. Januar 2025 veröffentlichte die BARMER einen aktuellen Bericht über die Nutzung von Amalgamfüllungen in Deutschland. Der Bericht dokumentiert signifikante regionale Unterschiede im Einsatz von Amalgam, insbesondere in Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg. In Sachsen-Anhalt erhält jede sechzehnte Person eine Amalgamfüllung, während es in Baden-Württemberg nur jede 97. Person ist. Diese Differenzen werden anhand der Daten aus dem BARMER-Zahnreport hervorgehoben.

Ein entscheidender Hintergrund für diese Entwicklungen ist das geplante Amalgamverbot der Europäischen Union, das ab Januar 2025 in Kraft tritt. Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der BARMER in Sachsen-Anhalt, unterstrich die Notwendigkeit qualitativ hochwertiger, zuzahlungsfreier Alternativen zu Amalgamfüllungen. Darüber hinaus fordert er, dass neue gesetzliche Ansprüche auf zuzahlungsfreie Versorgungen klar kommuniziert werden.

Regionale Unterschiede im Amalgamgebrauch

Die Analyse ergab, dass in Sachsen-Anhalt knapp 45% der Zahnarztpraxen weiterhin Amalgam verwenden, während etwa 55% der Praxen bereits alternative Füllungsmethoden anbieten. Im bundesweiten Durchschnitt nutzen 80% der Zahnarztpraxen keine Amalgamfüllungen mehr. Beispielsweise zeigt die Datenlage innerhalb Sachsen-Anhalts, dass im Landkreis Stendal der niedrigste Anteil an Amalgamfüllungen für Seitenzähne bei nur 4% liegt. Im Gegensatz dazu hat der Landkreis Mansfeld-Südharz mit 12,5% den höchsten Amalgamanteil.

Im Rahmen von weiteren Recherchen wurde festgestellt, dass die Nutzung von Amalgam auch bundesweit stark variiert. Laut einer weiteren Untersuchung gab es 2023 die niedrigsten Amalgamanteile bei Seitenzahnfüllungen in Baden-Württemberg (1,2%), Bayern (1,3%) und Hessen (1,9%). Hingegen liegen die höchsten Amalgamanteile in Brandenburg (8,3%), Sachsen (8,7%) und Mecklenburg-Vorpommern (11,2%). Der bundesweite Anteil der Amalgamfüllungen im Seitenzahnbereich für bleibende Zähne betrug 2023 lediglich 2,6%. Dieser Trend zeigt einen deutlichen Rückgang in der Nutzung von Amalgam von 2021 bis 2023, wobei nur 3,5% der Füllungspatienten Amalgam für Seitenzahnfüllungen nutzten.

Die BARMER weist darauf hin, dass die Anteile von Patienten, die Amalgam für Seitenzahnfüllungen nutzen, regional zwischen 0,7% und 16,9% schwanken. Zudem variiert der Anteil der Zahnarztpraxen, die Amalgam verwenden, zwischen 4,4% und 59,2%, während der bundesweite Mittelwert bei 19,6% liegt. In diesem Kontext appelliert der BARMER-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. med. Christoph Straub an die Bedeutung qualitativ hochwertiger, zuzahlungsfreier Alternativen zu Amalgam.

Für detaillierte Informationen und Statistiken zur Amalgamverwendung in Deutschland lesen Sie den Bericht von Magdeburger News sowie die umfassende Analyse auf zm-online.