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Im Zeitraum vom 7. bis 9. Februar findet in der Region Teltow-Fläming eine Vielzahl an Veranstaltungen statt, die kulturell interessierte Besucher ansprechen. Ein besonderes Highlight ist die Lesung zur XY-Bande in Kloster Zinna. Der Journalist Frank Willmann wird sein Buch „Der Pate von Neuruppin – vom Imbisswagen zum Drogenimperium“ präsentieren, das sich mit dem organisierten Verbrechen in Neuruppin befasst. Dieses Thema wird auch von der Razzia im Jahr 2004 tangiert. Die Lesung findet am 7. Februar um 18 Uhr im Konversenhaus statt und der Eintritt ist frei.
Ein weiteres Ereignis ist ein Konzert des Trios Karageorgiev am selben Tag um 19 Uhr in Luckenwalde. Die Musiker Radka Karageorgieva (Violine, Gesang), Marcela Křížová (Klavier) und Nikola Karageorgiev (Cello) werden das Programm „Lass die Seele tanzen – von Dvořák bis Piazzolla“ aufführen.
Vielfältige Angebote für Wissenshungrige
Zusätzlich zu diesen Veranstaltungen wird am 7. Februar um 19 Uhr ein Fachvortrag zum Thema „Schwarze Löcher im Zentrum von Galaxien“ von Felix Bolling in Dahlewitz angeboten. Die Veranstaltung richtet sich an Interessierte ab 12 Jahren und der Eintritt ist ebenfalls frei.
Am 9. Februar wird die Ausstellung „Achtung: Aufnahme!“ in Rangsdorf eröffnet. Die Künstlerinnen Gabriele Worgitzki, Susanne Husemann und Susanne Krell zeigen ihre Arbeiten, wobei Worgitzki eine Serie mit dem Titel „Westen“ präsentiert, die sich mit der Ausreise aus der DDR befasst. Die Eröffnung der Ausstellung ist für 15 Uhr angesetzt.
Eine weitere Ausstellung zu dem Maler und Restaurator Torsten Kluckert wird am 8. Februar in Jüterbog mit einer Vernissage um 17 Uhr eröffnet. Kluckert ist bekannt für seine Bilder von Autos und Tieren.
Abgerundet wird das Veranstaltungswochenende am 9. Februar um 15:05 Uhr durch ein Jazzkonzert im Bahnhof Klasdorf, bei dem das Duo Toša, bestehend aus Klára Pudláková (Kontrabass) und Michal Wróblewski (Saxophon), auftreten wird. Das Café öffnet bereits um 14 Uhr.
Die XY-Bande, über die Frank Willmann in seiner Lesung berichtet, wurde Mitte der 1990er Jahre gegründet und war in den organisierten Drogenhandel, Bestechung und illegales Glücksspiel verwickelt. Olaf Kamrath, die zentrale Figur der Bande, wird als „Pate von Neuruppin“ bezeichnet. Diese Bezeichnung wurde ihm jedoch nicht von ihm selbst verliehen. Die Bande wurde 2004 enttarnt, was zu einem Skandal in Neuruppin führte. In seinem Buch „Der Pate von Neuruppin – Vom Imbisswagen zum Drogenimperium“ dokumentiert Willmann die kriminellen Machenschaften der Bande, die im Drogenhandel, illegalem Glücksspiel und Erpressung tätig war.
Bereits in den Anfangstagen versuchten Kamrath und seine Mitstreiter, sich mit einem Imbiss legal selbstständig zu machen, bevor sie in die Illegalität abrutschten. Die Bande verdiente Geld mit Spielautomaten, einer Disco und Bordellen. Sie belieferten größere Dealer in Berlin und fühlten sich aufgrund ihrer Verbindungen zur Stadtverwaltung und Polizei unantastbar. Die Verhaftungen im Jahr 2004 führten zu langen Haftstrafen, wobei Kamrath zu zwölf Jahren, und seine engsten Mitstreiter zu neun Jahren verurteilt wurden. Heute lebt und arbeitet Kamrath in Neuruppin und hat seine Vergangenheit reflektiert.
[MAZ-online.de berichtete, dass] die Lesung und die zahlreichen Angebote im Februar ein breites Spektrum an kulturellen Erlebnissen in der Region bieten, während [rbb24.de aufzeigt, dass] die Geschichte der XY-Bande einen tiefen Einblick in die kriminellen Strukturen in Neuruppin liefert.