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In Fürstenfeldbruck stehen bedeutende Entscheidungen zur Verlegung der Bundesstraße 2 (B2) an, die In der Innenstadt für weniger Lastwagenverkehr sorgen sollen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, könnte eine Entscheidung noch im Jahr 2023 fallen. Ein Fachausschuss des Stadtrats erhielt dazu am Mittwoch Informationen von der Baubehörde.
Die geplante Umleitung steht im Zusammenhang mit der Sanierung der Amperbrücke, die dringend notwendig ist. Über 50 Zuschauer, vornehmlich Anlieger der Alternativroute, verfolgten die Sitzung. Im Herbst 2023 ist eine Abstimmung über die beiden diskutierten Varianten vorgesehen, wobei zuvor eine Bürgerbeteiligung geplant ist.
Varianten zur Diskussion
Es werden zwei Varianten zur Verlegung der B2 in Betracht gezogen:
- Erste Variante: Die Münchner Straße, Hauptstraße und Augsburger Straße bleiben Bundesstraße. Dies würde eine Zuständigkeit beim Fernstraßen-Bundesamt zur Folge haben, und ein Neubau der Amperbrücke könnte frühestens 2028 eingeleitet werden. Ein Schadenausgleich für den Zeitraum der Bauarbeiten, der die Sperrung des Amperübergangs für 1 bis 2 Jahre mit sich bringt, ist hierbei entbehrlich. Jedoch würde eine Wegfall der Tonnagebeschränkung es 40-Tonnern ermöglichen, die Innenstadt zu passieren.
- Zweite Variante: In dieser Option wird die Bundesstraße auf die bestehende Umleitung für Schwerverkehr verlegt, die über Oskar-von-Miller-, Fürstenfelder und Äußere Schöngeisinger Straße zur B 471 führt. Experten gehen davon aus, dass dies nicht zu einer spürbaren Erhöhung des Verkehrsaufkommens führen wird. Obendrein soll die Sanierung der Brücke die Tonnagebeschränkung aufrechterhalten. Allerdings könnte die Verkehrsberuhigung im Stadtzentrum einen Umweg über die B 471 erforderlich machen.
Christian Mattmann, vom staatlichen Bauamt Freising, betont die Dringlichkeit einer schnellen Reparatur oder Erneuerung der Amperbrücke. Diese wurde 2019 für 200.000 Euro instandgesetzt und unterliegt jährlichen statischen Überprüfungen. Der Bund und die Stadt verrechnen ihre Ansprüche wegen baulicher Mängel, wobei der Bund die maximalen Kosten für den Neubau der Brücke, geschätzt auf über drei Millionen Euro, übernehmen könnte. Übersteigende Sanierungs- und Unterhaltskosten müssten von der Stadt getragen werden.
Wie der Merkur berichtet, darf die B2 in Fürstenfeldbruck umgewidmet und verlegt werden. Stadt und Straßenbauamt haben bereits das weitere Vorgehen besprochen. Der bauliche Zustand der betroffenen Streckenteile wird derzeit untersucht und bewertet, während ein unabhängiges Ingenieurbüro dafür beauftragt wird.
Zusätzlich wird das Staatliche Bauamt Freising eine Vorplanung inklusive Kostenberechnung für eine denkmalverträgliche Sanierungs- oder Teilerneuerungsvariante der Amperbrücke in Auftrag geben. Die Stadt hat die Möglichkeit, die Planungen später in eigener Zuständigkeit weiterzuführen, sofern die technische Machbarkeit gegeben ist und die Denkmalschutzbehörde zustimmt.
Am 5. Februar 2025 wird das Staatliche Bauamt Freising im Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Tiefbau für Fragen zur Verfügung stehen. Eine Umstufungsvereinbarung kann abgestimmt werden, sobald alle finanziellen und technischen Rahmenbedingungen geklärt sind. Danach könnte das Verfahren beim Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr eingeleitet werden, wenn die Zustimmung des Fernstraßenbundesamtes vorliegt.