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Das Traditionsunternehmen MAPAL Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG aus Aalen muss auf die anhaltende Flaute in der Automobilindustrie reagieren und hat alle 1.600 Mitarbeiter am Stammsitz in Kurzarbeit geschickt. Die Maßnahme, die seit November 2024 gilt, wurde aufgrund von Auftragseinbrüchen und einer allgemeinen Investitionszurückhaltung in der Branche ergriffen.
MAPAL, das 1950 gegründet wurde, ist auf Werkzeugbau spezialisiert und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von 588 Millionen Euro. Trotz eines breiten Kundenportfolios, das auch die Luftfahrtindustrie inbegriffen, bleibt die Automobilbranche der wichtigste Abnehmer. Diese Abhängigkeit wird immer deutlicher, da das Auftragsvolumen im Zulieferbereich der Automobilindustrie im Jahr 2024 hinter den Erwartungen zurückblieb.
Ungewisse Zukunft und erweiterte Kurzarbeit
Die Kurzarbeit könnte laut einer neuen Verordnung bis zu 24 Monate andauern, wobei bislang keine genaue Dauer absehbar ist. Die IG Metall hofft, durch diese Maßnahme einen Personalabbau zu vermeiden. Auch andere Unternehmen, wie ZF Friedrichshafen, haben ähnliche Schritte unternommen und setzen 1.500 Mitarbeiter in Kurzarbeit ein. Die Geschäftslage bei MAPAL hat sich seit dem ersten Halbjahr 2024 merklich eingetrübt, ohne dass eine Erholung in Sicht ist.
Dr. Jochen Kress, geschäftsführender Gesellschafter von MAPAL, äußerte sich im Sommer 2024 besorgt über die starke Zurückhaltung bei Investitionen und die große Unsicherheit bei den Kunden. Im zweiten Halbjahr 2024 verschärften sich die Schwierigkeiten in der deutschen Automobilindustrie weiter, mit umfangreichem Stellenabbau bei großen Unternehmen wie Volkswagen und Bosch. Trotz dieser Herausforderungen hat MAPAL in den internationalen Markt investiert und neuerdings eine Fabrik in Indien errichtet sowie den Standort in Mexiko erweitert.
Das Unternehmen ist weltweit in 44 Ländern aktiv und verfügt über Produktions-, Vertriebsstandorte sowie Servicepartner. Mit insgesamt 5.000 Mitarbeitern setzt MAPAL weiterhin auf die Diversifikation seines Angebots, um den Herausforderungen in der Automobilbranche entgegenzuwirken, wie auch die Schwäbische Post berichtet.
Ob und wann sich die Lage in der Automobilindustrie stabilisieren wird, bleibt ungewiss, was nicht nur MAPAL betrifft, sondern zahlreiche Unternehmen in der Region und darüber hinaus.