
Norbert Rehm von den Aktiven Bürgern war einer der ersten Kandidaten, die im Aalener Sitzungssaal eintrafen. Die Ausschusssitzung war von großer Aufmerksamkeit geprägt, da der Sitzungssaal voll mit Beobachtern war, die die Gespräche zwischen den Ratsmitgliedern genau verfolgten. Andreas Lachnit, der Fraktionsvorsitzende der AfD, beobachtete die Sitzung von der Zuschauertribüne aus, wobei er seine Schuhe ausgezogen hatte. Lachnit bat einen Spion, nichts über seine Schuhe in der Kolumne zu berichten. Gespräche mit Norbert Rehm führten zu Spekulationen über mögliche Überläufer zu den Aktiven Bürgern.
Inmitten dieser politischen Spannungen wurde auch Claus Albrecht von den Freien Wählern beobachtet, wie er mit einem unabhängigen Stadtrat sprach, was zu Gerüchten über eine mögliche Gewinnung für die Freien Wähler führte. Die Fraktionen rechnen mit möglichen Änderungen in den Ausschüssen und Aufsichtsräten, insbesondere nach dem Wechsel von Manuel Reiger zu Norbert Rehm. Fragen zur Sitzverteilung in den Gremien werden durch das Sainte-Laguë/Schepers-Verfahren geklärt, das auch im Bundestag Anwendung findet. Einige Stadträte, besonders aus der SPD-Fraktion, haben Schwierigkeiten, die Auswirkungen von Reigers Austritt zu verstehen. Bennet Müller von den Grünen wird als kompetent in der Berechnung von Sitzverteilungen beschrieben.
Sainte-Laguë/Schepers-Verfahren
Das Sainte-Laguë/Schepers-Verfahren, welches zur Sitzverteilung in den Ausschüssen und Gremien des Deutschen Bundestages genutzt wird, zeigt auch Bedeutung für die aktuelle Situation in Aalen. Laut einer detaillierten Beschreibung des Verfahrens, das seit 1980 für die Sitzverteilung im Bundestag angewendet wird, wurde es entwickelt, um kleinere Parteien nicht zu benachteiligen. Es erzielt identische Ergebnisse wie das Verfahren, das 1912 von André Sainte-Laguë entwickelt wurde. Seit 2009 ist dieses Verfahren maßgeblich für die Sitzzuteilung bei Bundestags- und Europawahlen.
Es wird auch in verschiedenen Bundesländern angewendet, darunter Bremen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen, und trägt zur fairen Verteilung der Sitze basierend auf den Stimmenanteilen bei. Der Gesetzgeber entschied sich für ein iteratives Verfahren zur Sitzzuteilung, welches paritätische und sinnvolle Ergebnisse fördert und Paradoxien, wie sie beim Hare/Niemeyer-Verfahren auftreten können, vermeidet.