
In der Woche vom 8. bis 12. April 2025 findet die „Speedweek“ im Nordschwarzwald statt. Am Mittwoch, den 9. April, gipfelt die Woche im landesweiten „Blitzermarathon“, bei dem mehrere Dutzend Polizisten im Einsatz sind, um Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen. Ziel dieser Kontrollen ist es, ein Bewusstsein für die Gefahren von überhöhter Geschwindigkeit zu schaffen. Statistiken aus Baden-Württemberg zeigen, dass überhöhte Geschwindigkeit die häufigste Unfallursache ist. Im Jahr 2024 starben in den Landkreisen Calw, Freudenstadt, Enzkreis und der Stadt Pforzheim insgesamt 19 Menschen bei Verkehrsunfällen, in 7 dieser Fälle war überhöhte Geschwindigkeit die Ursache.
Die Polizei organisiert seit Jahren spezielle Aktionstage und -wochen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Experten der Verkehrspolizeiinspektion wählen die Blitzer-Standorte aus. Während des Blitzermarathons sind alle mobilen und stationären Messgeräte im Einsatz, einschließlich Lasergeschwindigkeitshandmessgeräten und Dashcam-Fahrzeugen. Dadurch soll ein flächendeckender Effekt zur Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen erzielt werden. Die Polizei betont zudem die Wichtigkeit, das Thema Verkehrssicherheit in der Öffentlichkeit zu diskutieren, wie der Schwarzwaelder Bote berichtet.
Blitzermarathon in Bayern
Der Blitzermarathon in Bayern, der ebenfalls am 9. April 2025 stattfindet, ist Teil der „Speedweek“ vom 7. bis 13. April. Die Geschwindigkeitskontrollen beginnen am Mittwochmorgen um 6 Uhr und dauern 24 Stunden. In Bayern werden rund 1470 Messstellen eingerichtet, wobei die Entscheidung über die Standorte bei den lokalen Polizeipräsidien und Kommunen liegt. Messstellen werden basierend auf örtlichen Problembereichen, wie Unfallschwerpunkten, ausgewählt. In Coburg, einer Stadt mit circa 40.000 Einwohnern, sind jedoch keine Blitzer vorgesehen, wie das Bayerische Innenministerium bestätigt.
Im Jahr 2024 gab es in Bayern 132 tödliche Unfälle, die auf zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen waren, dabei starben 137 Menschen, was etwa einem Viertel aller Verkehrstoten in diesem Jahr entspricht. Das Ziel des Blitzermarathons ist es, Raser zu stoppen und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Kritiker bezweifeln jedoch die langfristige Wirksamkeit dieser Maßnahmen. Laut einer Studie der Universität Passau aus dem Jahr 2019 sinken die Unfallzahlen während der Aktionstage um 8%, der Effekt lasse jedoch schnell nach. Zudem gab es in Coburg im Jahr 2024 mehrere Unfälle, die durch Ablenkung durch Smartphones verursacht wurden, wie InFranken berichtet.