Esslingen

Köngen schlägt Alarm: So schützt sich die Gemeinde vor Starkregen!

Die Gemeinde Köngen hat ein umfassendes Konzept zur Reaktion auf Starkregenereignisse entwickelt, um die Bürger für die Gefahr von Sturzfluten und Schlammlawinen zu sensibilisieren. Dies wurde in einer Informationsveranstaltung in der Eintrachthalle vorgestellt, die auf reges Interesse stieß. Zu den neuen Maßnahmen gehören die Erstellung konkreter Gefahrenkarten, die das Risiko solcher Ereignisse anschaulich darstellen sollen. Bürgermeister Ronald Scholz betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit sowie der notwendigen Vorbereitung auf potenzielle Gefahren.

Ein am Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) orientierter Bericht zeigt, dass zwischen 2002 und 2021 jedes zehnte Haus in Deutschland von Starkregen betroffen war. Diese extremen Niederschläge sind schwer vorherzusagen, was zu unerwarteten Risiken für die Anwohner führt. Die Gefahr ist in Köngen, besonders an steilen Straßenbereichen, erhöht, da diese bei Starkregen schnell überfluten können. Auch Schlammlawinen von umliegenden Feldern stellen eine Gefahr für Keller und untere Gebäudebereiche dar.

Maßnahmen und Handlungsempfehlungen

Um den Risiken zu begegnen, haben Fachleute konkrete Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Dazu zählen die Ertüchtigung von Gräben und die Modernisierung von Einlaufbauwerken. Die Gemeinde empfiehlt Grundstückseigentümern, weitere Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen, etwa den Bau von Mauern, die Erhöhung von Lichtschächten sowie den Einbau von Rückstauklappen. Letztere sind besonders wichtig, da Versicherungen ohne funktionierende Rückstauklappen keine Schäden abdecken.

Darüber hinaus sollten Bürger bei privaten Baumaßnahmen Rücksicht auf ihre Nachbarn nehmen. Das Vorhandensein gefährlicher Stoffe im Untergeschoss, wie alte Öltanks, erhöht zusätzlich die Risiken. Eine einfache Vorsichtsmaßnahme besteht darin, Waschmaschinen anzuheben. Mobile Schutzmaßnahmen wie Sandsäcke sind aufgrund der kurzen Vorwarnzeiten bei Starkregen oft wenig effektiv. Bürger werden dazu angehalten, ihren Versicherungsschutz zu überprüfen, Wetter-Warn-Apps zu nutzen und Rücklagen für mögliche Schäden zu bilden. Zusätzlich wird empfohlen, einen privaten Notfallplan aufzustellen, da ein vollständiger Schutz vor Überflutungen schwierig ist.

Starkregen wird als Extremniederschlagsereignis definiert, bei dem innerhalb von einer Stunde mindestens 15 Liter pro Quadratmeter oder in sechs Stunden mindestens 20 Liter pro Quadratmeter fallen. Laut einer Studie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wird die Häufigkeit von kleinräumigem Starkregen aufgrund steigender Temperaturen zunehmen, was die Notwendigkeit solcher Maßnahmen weiter verdeutlicht.