
In Friedrichshafen ist der sogenannte Lastwagenfriedhof, ein verwahrlostes Grundstück einer insolventen Spedition, zunehmend in die öffentliche Aufmerksamkeit geraten. Der Zustand des Geländes hat sich seit den ersten Berichten im Jahr 2020 erheblich verschlechtert und ist jetzt mit über 20 Lastwagen sowie weiteren Fahrzeugen und Arbeitsbühnen übersät. Diverse Urban Explorer, auch als Urbexer bekannt, dokumentieren diesen Zustand in Videos, die auf YouTube große Beachtung finden.
Mehrere Videos zeigen die verfallenen Lastwagen und verwüsteten Bereiche des Geländes, dessen Fuhrpark seit der Insolvenz der Spedition im Jahr 2013 nicht mehr bewegt wurde. Der Lastwagenfriedhof hat sich außerdem zu einer illegalen Müllkippe entwickelt, auf der Matratzen, alte Reifen und andere Abfälle zu finden sind. Ein Youtube-Video über das Gelände erreichte über 136.000 Aufrufe und dokumentiert die Umgebung, die von wild gewachsenen Büschen umgeben ist, während die Fahrzeuge trübe Fenster und Moos auf den Türgriffen aufweisen.
Überwachung und rechtliche Herausforderungen
Das Gelände ist mittlerweile videoüberwacht, und es hängt ein Schild, das darauf hinweist, dass das Betreten des Grundstücks verboten ist. In der Vergangenheit hatte das Landratsamt prüfend in die Situation eingegriffen, konnte jedoch die Eigentumsverhältnisse nicht klären, da die Fahrzeuge und das Grundstück nicht Teil der Insolvenzmasse waren. Während eines Insolvenzverfahrens wurde die Frage aufgeworfen, warum die Lastwagen nicht verkauft wurden; das Amtsgericht Tettnang ergänzte, dass ein Inventar im Januar versteigert wurde, jedoch nicht das Grundstück selbst.
Angesichts mehrerer Anzeigen gegen die Grundstücksbesitzer wegen unerlaubten Umgangs mit Abfällen und den damit verbundenen Gefahren sind keine Fortschritte erzielt worden. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg hat Beratungen darüber geführt, sieht jedoch keine aktuellen Verfahren, während das Landratsamt nur in akuten Gefahrenlagen eingreifen kann, wenn von den Fahrzeugen eine Umweltgefahr ausgeht. Der benachbarte Unternehmer Peter Mucha äußerte Bedenken über die Sicherheit des Geländes und hat mehrfach die Behörden kontaktiert.
Zusammenfassend bleibt die Zukunft des Lastwagenfriedhofs unklar, da die Eigentumsfragen ungeklärt sind und der Zustand des Geländes weiter degeneriert, während die Aufmerksamkeit auf die problematische Situation durch soziale Medien zunimmt.