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Der Gemeinderat Heidelberg hat beschlossen, sieben von neun in Betracht gezogenen Straßennamen zu ändern. Diese Entscheidung wurde in einer Sitzung am 22. Februar 2025 getroffen und hat zum Ziel, den historischen Kontext der betroffenen Straßen zu berücksichtigen. Die Umbenennung soll im Sommer 2025 erfolgen, wobei die Felix-Wankel-Straße um vier Jahre verschoben wird und die Haberstraße in Rohrbach unverändert bleibt.
Die betroffenen Straßen sind:
- Marga-Faulstich-Straße
- Karl-Kollnig-Platz
- Ernst-Rehm-Straße
- Endemannstraße
- Richard-Kuhn-Straße
- Reinhard-Hoppe-Straße
- Rudolph-Stratz-Weg
Eine Kommission hatte zuvor empfohlen, neun Straßen aus historischen Gründen umzubenennen. Die neuen Straßennamen werden im Heidelberger Amtsblatt veröffentlicht, und es beginnt eine einmonatige Einspruchsfrist nach der Veröffentlichung. Anwohner werden schriftlich über die Adressänderungen informiert, und Anpassungen in persönlichen Dokumenten erfolgen gebührenfrei durch die Bürgerämter. Alte Straßennamensschilder bleiben mindestens ein Jahr mit einem Durchstreichvermerk sichtbar, und die betroffenen Straßen erhalten QR-Codes zur Erklärung der Umbenennung.
Empfehlungen und neue Straßennamen
Die Kommission überprüfte, ob Straßen nach Personen benannt sind, deren Handeln nicht mit heutigen gesellschaftlichen Werten übereinstimmt. Vorschläge für neue Straßennamen umfassen:
- Marga-Faulstich-Straße: Umbenennung nach Rachel Carson
- Karl-Kollnig-Platz: Umbenennung nach Berndmark Heukemes
- Ernst-Rehm-Straße: Umbenennung nach Johanna Geißmar
- Endemannstraße: Umbenennung nach Mathilde Anneke
- Richard-Kuhn-Straße: Umbenennung in „Am Lerchenbuckel“
- Reinhard-Hoppe-Straße: Umbenennung nach Berta Steinbächer
- Rudolph-Stratz-Weg: Umbenennung in Lehwiesenweg
Der Beschluss rekurriert auf die Empfehlungen der Bezirksbeiräte, die am 5. Februar 2025 an den Haupt- und Finanzausschuss und am 20. Februar 2025 an den Gemeinderat weitergeleitet wurden. Darüber hinaus fand eine ähnliche Untersuchung in Mannheim statt, wo 2024 ebenfalls Straßen umbenannt wurden, wie heidelberg.de berichtete.
Um die historische Relevanz zu evaluieren, hatte der Gemeinderat bereits im Mai 2023 eine Kommission für Straßenbenennungen eingesetzt, die einen umfassenden Abschlussbericht veröffentlichte. Die Kommission stellte fest, dass die Straßen nach Personen benannt sind, deren historisches Handeln nicht mit den heutigen gesellschaftlichen Grundwerten übereinstimmt.