Heidelberg

Krebsbesiegte Sibel G. wird glückliche Mutter – Hoffnung für junge Patienten!

Im Universitätsklinikum Heidelberg wurde ein entscheidender Fortschritt in der Fertilitätserhaltung für junge Krebspatienten verzeichnet. Sibel G., die vor fünf Jahren die Diagnose Akute Myeloische Leukämie erhielt, freut sich über die Geburt ihres gesunden Sohnes Umut. Dank modernster Methoden der Fertilitätserhaltung konnte sie ihren Kinderwunsch trotz der belastenden Chemotherapie verwirklichen. Der Ausbau der Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen wird von der Dietmar Hopp Stiftung mit 400.000 Euro unterstützt.

Die Klinik plant, ihre Labor- und Lagerkapazitäten für Ei- und Samenzellen sowie Gewebeproben erheblich zu erweitern. Prof. Dr. Thomas Strowitzki, Ärztlicher Direktor der Klinik, hebt hervor, dass diese Förderung entscheidend für die hochwertige Gesundheitsversorgung der Patienten über die nächsten 20 Jahre ist. Aktuell lagert die Klinik bereits Proben von rund 1.000 Patienten in zehn Stickstofftanks. Ohne den geplanten Ausbau wäre die Kapazitätsgrenze in nur fünf Jahren erreicht worden.

Fertilitätserhaltungsbedarf bei jungen Krebspatienten

Der Bedarf an Fertilitätserhaltungsmaßnahmen ist unter jungen Krebspatienten signifikant. Wie krebshilfe.de berichtete, sorgen sich viele Patienten um mögliche Unfruchtbarkeit durch Strahlen- oder Chemotherapie. Oft wird empfohlen, Eizellen, Spermien oder Gewebebiopsien vor Beginn der Therapie entnehmen und lagern zu lassen, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

Zusätzlich wird eine deutschlandweite Internetplattform von Wissenschaftlern der Universitätskliniken Bonn, Heidelberg und Münster geplant. Diese soll Daten zur Fruchtbarkeit von Krebspatienten erfassen, um die Auswirkungen von Krebstherapien auf die Fruchtbarkeit umfassend zu analysieren. Ziel ist es, sowohl die Anzahl der Spermien als auch die Funktion der Eierstöcke vor und bis zu zehn Jahre nach der Behandlung zu dokumentieren.

Sibel G. wandte sich nach ihrer erfolgreichen Therapie im November 2023 erneut an die Klinik, wo einige ihrer Eizellen mit dem Samen ihres Ehemannes befruchtet wurden. Dies führte beim ersten Versuch zu einer Schwangerschaft, und sie brachte im Juli 2024 ihren Sohn zur Welt. Dieser Fall zeigt eindrucksvoll die Wirksamkeit der modernen Fertilitätserhaltung in der Krebsbehandlung.