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Ingo K.: Der gefährliche Reichsbürger und die schockierenden Enthüllungen!

Am 6. Februar 2025 stellte Timo Büchner an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg sein Buch „‚Reichsbürger‘ im Südwesten“ vor. Büchner, der sich seit vielen Jahren mit der rechtsextremen Szene in Baden-Württemberg beschäftigt, beleuchtet in seinem Werk den Prozess gegen Ingo K., der im Jahr 2022 während einer Razzia in Boxberg-Bobstadt einen Polizisten anschoss. Ingo K. wurde wegen versuchten Mordes zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

Behörden schätzen, dass es in Deutschland etwa 25.000 „Reichsbürger“ gibt, die die Existenz der Bundesrepublik leugnen. Diese Gruppen glauben, dass das Kaiserreich von 1871 weiterhin besteht, und isolieren sich von der Gesellschaft. Büchner warnt vor der Gefährlichkeit bewaffneter „Reichsbürger“, die sich zunehmend hochrüsten und auf einen politischen Umsturz warten. Antisemitismus spielt dabei eine zentrale Rolle in ihrem Weltbild, wie am Beispiel von Ingo K. evident wird.

Der Vorfall mit Ingo K.

Der Schusswechsel, bei dem Ingo K. einen Polizisten verletzte, ereignete sich am 20. April 2022. Dies war Teil eines Polizeieinsatzes, der darauf abzielte, eine widerrufene Waffenerlaubnis durchzusetzen. Ingo K. hätte die Waffe freiwillig abgeben können, entschied sich jedoch dagegen, was letztendlich zu den Schüssen führte. Während des Einsatzes wurde ein Beamter des Sondereinsatzkommandos (SEK) angeschossen, als die Polizei versuchte, Zugang zu seinem Hof zu erhalten. Nach zwei Stunden wurde Ingo K. zusammen mit seinem Sohn festgenommen, und alle Anwesenden überlebten den Vorfall glücklicherweise. Die Durchsuchung förderte zahlreiche Waffen, Waffenzubehör und tausende Schuss Munition zutage, während den Behörden zuvor nur eine einsatzfähige Waffe bekannt war.

Ingo K.s Radikalisierung begann um 2015, als er an Demonstrationen gegen die Asyl- und Migrationspolitik teilnahm. Er war Teil einer Allianz verschiedener gesellschaftlicher Gruppen, die sich während der COVID-19-Pandemie weiter radikalisierten und dabei auch antisemitische Verschwörungserzählungen verbreiteten. Der Vermieter von Ingo K., Heiko A., spielte eine entscheidende Rolle in seiner Radikalisierung und unterstützte ihn im Umgang mit Behörden. Büchner’s Buch beschreibt die Radikalisierung und die Gefahren, die von solchen „Reichsbürgern“ ausgehen, und betont, dass die Militanz und die staatszerstörerische Gefahr dieser Gruppen oft unterschätzt werden.

Für detailliertere Informationen zum Fall kann das Buch von Timo Büchner sowie die Dokumentation über Ingo K. auf den Seiten von SWR und Amadeu Antonio Stiftung nachgelesen werden.