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Kampf um Verkehr: DB verliert Ausschreibungen, Fahrgäste zahlen den Preis!

Die DB Fernverkehr AG hat in einer aktuellen Stellungnahme bekannt gegeben, dass sie seit über einem Jahr auf eine klare Antwort bezüglich der Anzahl der zukünftigen Fernverkehrs-Reisezentren wartet. In der Zwischenzeit verliert die Deutsche Bahn mehrere bedeutende Ausschreibungen im Nahverkehr, darunter die Vergaben in GoRheinland und Baden-Württemberg, bei denen die Transdev Vertrieb GmbH den Zuschlag erhielt. Dies geschah ohne betriebliche Mitbestimmung und einen Tarifvertrag, was auf einen besorgniserregenden Trend hinweist.

Als Hauptvergabekriterium wurde der Preis betrachtet, was zu einer Abwertung qualitativ hochwertiger Arbeitsplätze und Beratungsangebote für Fahrgäste führt. Der zunehmende Preisdruck im Ausschreibungswettbewerb verstärkt den Trend hin zu externen Verkaufsstellen, die als Agenturen betrieben werden. Dies wirft Fragen zur Qualität und Verfügbarkeit von Dienstleistungen auf.

Probleme und Initiativen

In diesem Zusammenhang hat die ZFGen in Zusammenarbeit mit mobifair und der EVG-Politikabteilung alle SPNV-Aufgabenträger bundesweit angeschrieben, um auf die prekären Zustände hinzuweisen und für fairere Ausschreibungsbedingungen zu plädieren. Innerhalb der Betriebe bestehen zudem zahlreiche Probleme, die in jüngster Zeit diskutiert wurden. Dazu gehören unter anderem die Erfahrungen mit dem Deutschlandticket sowie der Einsatz der virtuellen Assistenz KIANA am Flughafen BER.

Zusätzlich führten Betriebsräte in Leipzig einen Fragebogen zu psychischen Belastungen am Arbeitsplatz durch. Positiv hervorzuheben ist der Vorstoß von EVG und KBR, die längere Verfügbarkeiten von Fahrvergünstigungen an Fahrkartenautomaten anstreben. Der Rückgang der Verfügbarkeit von DB-Automaten in der Fläche bleibt jedoch ein weiteres Problem, insbesondere in Regionen, die keine eigenen DB-Automaten besitzen. Verbesserungen betreffen somit hauptsächlich die Gebiete mit eigenem Automatenbestand, wie [evg-online.org](https://www.evg-online.org/meldungen/details/news/zentrale-fachgruppen-reiseberater-und-vertrieb-fuer-fairere-ausschreibungsbedingungen-12581/) berichtet.

In einer weiteren Entwicklung wurde die Vergabevorschau für Infrastrukturprojekte im Mitteldeutschen Revier für die Jahre 2022 bis 2025 veröffentlicht. Diese Projekte umfassen Planungsleistungen sowie Umwelt- und Baugrundbeurteilungen und beleuchten insbesondere das Teilprojekt Wülknitz 2026. Zudem wird die Vergabevorschau für das Infrastrukturprojekt ABS Leipzig-Dresden, Abschnitt Kottewitz-Weinböhla, für das Jahr 2023 vorgestellt, die Leistungen in den Bereichen Planung, BIM-Bestandsmodell und Umwelt umfasst, wie [lieferanten.deutschebahn.com](https://lieferanten.deutschebahn.com/lieferanten/Bedarfe-der-DB/OeffentlicheAusschreibungen) hervorhebt.