
Die Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke steht im Fokus der aktuellen Bemühungen im Kreis Ludwigsburg. Wassersammlungen in Gärten und öffentlichen Bereichen stellen ideale Brutstätten für die invasiven Mückenarten dar. Um die Ausbreitung zu verhindern, empfehlen die Gesundheitsbehörden präventive Maßnahmen.
Wie die Bietigheimer Zeitung berichtete, sollte Wasser in Vogeltränken und Blumenuntersetzern alle 8 bis 10 Tage gewechselt werden. Gießkanne sollten kopfüber oder unter einem Dach gelagert werden, um das Ansammeln von Wasser zu vermeiden. Zudem sollten Kinderspielzeuge vor Wasseransammlungen geschützt und verstopfte Regenrinnen gereinigt werden. Regentonnen sollten mit Fliegengittern abgedeckt werden, und Blumenuntersetzer können mit Sand gefüllt werden, um die Larven der Tigermücken zu verhindern.
Biologische Bekämpfung
Neben den genannten präventiven Maßnahmen können Brutstätten, die nicht entfernt werden können, mit BTI behandelt werden. BTI, ein biologisch abbaubares Eiweißpräparat, wirkt selektiv gegen Mückenlarven und ist unbedenklich für Menschen und andere Tiere. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt sogar, BTI dem Trinkwasser beizumischen. In Kommunen mit bestätigten Tigermückenpopulationen können BTI-Tabletten über das Rathaus verteilt werden. Bei Entdeckungen einer Tigermückenpopulation wird das Gesundheitsamt aktiv auf die Kommune zugehen.
Für Fragen zur Asiatischen Tigermücke können Bürger Dr. Volker Middel unter der E-Mail-Adresse Volker.Dr.Middel@landkreis-ludwigsburg.de oder telefonisch unter (07141) 14 44 32 17 kontaktieren.
Wie der Bund Naturschutz feststellte, ist der Einsatz von Bti nicht unumstritten. Während Bti Stechmückenlarven effektiv bekämpft, hat die Anwendung auf andere Insektenarten sowie Amphibien nachweisbar negative Auswirkungen. Reguläre Anwendungen können bis zu 90% der Stechmückenlarven abtöten, ohne jedoch nachweisbare Erfolge bei der Reduktion der Mückenbestände in bestimmten Gebieten zu zeigen. Eine flächendeckende Bekämpfung könnte das Gleichgewicht in der Nahrungskette stören und die Artenvielfalt gefährden. Der Bund fordert daher, dass Bti nicht in Naturschutzgebieten eingesetzt wird, wo die Erhaltung der Biozönose von hoher Bedeutung ist.