
Am 8. April 2025 hat US-Präsident Donald Trump einen weltweiten Handelskonflikt, insbesondere mit China, initiiert. Trump gab der Volksrepublik bis Dienstag um 12:00 Uhr Zeit, die Gegenzölle von 34 Prozent auf amerikanische Waren zurückzunehmen. Ansonsten plant er, zusätzliche Zölle von 50 Prozent auf chinesische Produkte zu erheben. Diese neuen Zölle sollen am Mittwoch gleichzeitig mit einem weiteren Teil des amerikanischen Zollpakets in Kraft treten. Bereits zuvor hatten die USA 10 Prozent Grundzölle auf chinesische Waren erhoben.
China kündigte an, fest an seinen Gegenzöllen festzuhalten und äußerte entschlossene Gegenmaßnahmen. Experten schätzen, dass die Gesamtzölle auf Waren aus China möglicherweise auf bis zu 104 Prozent steigen könnten. Trump lehnte es ab, ein Aussetzen der Zölle zu prüfen, und bezeichnete Spekulationen darüber als Fake News. Bei Gesprächen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba wurde über Handelsverhandlungen diskutiert.
Internationale Reaktionen auf die Zollpolitik
Israel plant, Zölle und Handelshemmnisse gegenüber den USA abzubauen. Es bleibt jedoch unklar, ob die USA im Gegenzug ihre Zölle auf israelische Produkte senken werden. Die EU hat den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten und bereitet mögliche Gegenmaßnahmen vor. Gleichzeitig plant die USA, Einfuhren aus der EU ab Mittwoch mit zusätzlichen 20 Prozent Zoll zu belasten. Der deutsche Finanzminister Jörg Kukies warnt vor erheblichen Exporteinbußen für die deutsche Wirtschaft in die USA, die um etwa 15 Prozent sinken könnten. Der Dow Jones Industrial schloss einen Rückgang von 0,91 Prozent, während der S&P 500 um 0,23 Prozent und der Nasdaq 100 um 0,19 Prozent stiegen.
Wie die NZZ berichtet, plant Trump umfassende Veränderungen der Handelsbeziehungen, die unterschiedliche Auswirkungen auf Exportländer und -sektoren haben werden. So wird unter anderem auf Einfuhren aus Taiwan ein zusätzlicher Zoll von 32 Prozent erhoben. Die US-Regierung missachtet dabei die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO), die seit dem Zweiten Weltkrieg bestehen. Die Zölle, die in den letzten Jahrzehnten weitgehend abgebaut wurden, haben 2024 bereits einen durchschnittlichen Zollsatz von 5,1 % in der EU, 3,4 % in den USA und 3,0 % in der Schweiz erreicht.
Asiatische Länder wie Japan, Thailand und Vietnam, sowie Mexiko und Kanada sind besonders stark von den neuen Zöllen betroffen. Ein weiterer Zusatzzoll von 25 Prozent gilt für die Waren dieser Länder, wobei Produkte unter dem USMCA-Freihandelsabkommen ausgenommen sind. Auf der anderen Seite zeigen sich Veränderungen bei den Importen aus der Schweiz und Irland. Während der ersten beiden Monate des Jahres 2025 stiegen die Importe in die USA um 20,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Exporte leicht zurückgingen.