
Der Landkreis Diepholz hat die Sicherheitsanforderungen für Großveranstaltungen erheblich angepasst, um auf aktuelle Bedrohungen zu reagieren. Diese Entscheidung folgt auf mehrere Vorfälle, bei denen Fahrzeuge in Menschenmengen gefahren sind, unter anderem in Magdeburg, München und Mannheim. Veranstalter sind nun dazu verpflichtet, ein detailliertes Sicherheitskonzept zu erstellen und das Veranstaltungsgelände zusätzlich zu sichern.
Der jährlich über 200.000 Besucher anziehende Brockumer Markt ist ebenfalls von diesen Änderungen betroffen. Die neuen Sicherheitsanforderungen variieren je nach Größe der Veranstaltung. Es wird besonders auf die Absicherung der Zufahrten zum Veranstaltungsort geachtet, um die Sicherheit der Besucher zu erhöhen. Dabei müssen Lösungen gefunden werden, die den Zugang für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste ermöglichen.
Detailierte Sicherheitsvorkehrungen für den Brockumer Markt
Die Marktorganisatoren haben im Gemeindehaushalt 50.000 Euro für die relevanten Sicherheitsmaßnahmen eingeplant. Der Einsatz von verschiedenen mobilen Straßensperren, darunter „Roadblocker“ und umlegbare Poller, wird derzeit geprüft. Gespräche werden zudem mit Anbietern und eventuell auch mit anderen Märkten, wie dem Stoppelmarkt in Vechta, geführt. Ein wichtiger Aspekt ist die Sicherung des Busbahnhofs während der Markttage, ohne den Busverkehr zu stören.
Das finale Sicherheitskonzept muss drei Wochen vor dem Markttermin beim Landkreis eingereicht werden. Darüber hinaus könnte die Videoüberwachung ausgeweitet werden, auch in Festzelten. Hierzu wurde ein Katalog für Sicherheitskonzepte erstellt, der den Veranstaltern bei der Planung helfen soll. Diese Sicherheitskonzepte sind für alle als „Jahrmärkte auf Dauer“ festgesetzten Veranstaltungen im Landkreis erforderlich.
Im Rahmen der Sicherheitsmaßnahmen wird der Brockumer Großmarkt erstmals mit Videokameras überwacht. So werden Kameras an öffentlichen Plätzen aufgestellt, wobei Polizei und Marktmeister die Standorte für die Überwachung festgelegt haben. Grund für diese Maßnahme ist ein Vorfall im Vorjahr, bei dem ein Gast mit einem Bierkrug schwer verletzt wurde und dessen Täter bisher nicht identifiziert werden konnten, wie ndr.de berichtete.