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Die Zollbehörden ermitteln derzeit gegen einen Autohändler aus dem Rhein-Pfalz-Kreis. Der Mann steht im Verdacht, illegal teure Autos nach Russland verkauft zu haben, was möglicherweise mehr als 150 Mal erfolgt ist. Er besitzt sowohl einen deutschen als auch einen russischen Pass. Die Ermittlungen laufen seit Mitte Januar, wobei am 16. Januar mehrere Durchsuchungen an sechs verschiedenen Adressen in Ludwigshafen, Mannheim und im Rhein-Pfalz-Kreis stattfanden. Dabei beschlagnahmten die Beamten über 500.000 Euro, darunter 250.000 Euro Bargeld und vier Luxusautos, einschließlich eines Wohnmobils.
Gegen den 53-jährigen Verdächtigen wurde ein Vermögensarrest in Höhe von 7,5 Millionen Euro verhängt. Dieser dient der Sicherung der Vermögenswerte bis zur Hauptverhandlung. Die Ermittlungen werden von der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern geleitet. Es gibt derzeit keinen direkten Zusammenhang mit ähnlichen Fällen in Germersheim und im Rhein-Pfalz-Kreis, da es sich um Einzeltäter handeln soll. Darüber hinaus führen Steuerfahnder aus Neustadt und Zollbeamte nationale Razzien gegen den illegalen Handel mit Luxusautos durch. In Rheinland-Pfalz sind zudem sieben weitere Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Koblenz anhängig, wie SWR berichtete.
Ähnliche Ermittlungen in Deutschland
Parallel zu den laufenden Ermittlungen im Rhein-Pfalz-Kreis gab es auch andere Entwicklungen in Deutschland bezüglich illegaler Verkäufe von Luxusautos nach Russland. Zollfahnder durchsuchten in Offenbach am Main und Aschaffenburg rund zwei Dutzend Wohn- und Geschäftsräume und vollstreckten Haftbefehle gegen vier Verdächtige, darunter eine 40-jährige Frau und drei Männer im Alter von 39 bis 44 Jahren. Den Haupttatverdächtigen wird vorgeworfen, gegen EU-Embargovorschriften verstoßen zu haben, die den Verkauf von Luxusgütern nach Russland untersagen.
Die Verdächtigen sollen seit Ende 2022 über 170 Luxusfahrzeuge nach Russland verkauft oder ausgeführt haben. Bislang wurde Bargeld in Höhe von etwa 300.000 Euro sichergestellt, und es wurden fünf hochpreisige Fahrzeuge gepfändet. Ein Vermögensarrest von rund 13,3 Millionen Euro wurde ebenfalls erwirkt, wodurch den Beschuldigten der Zugriff auf das mutmaßlich mit Straftaten erwirtschaftete Vermögen entzogen wurde. Diese Ermittlungen zeigen zudem, dass das Netzwerk der Gruppierung sich über ganz Deutschland erstreckt und Verbindungen in zahlreiche osteuropäische Länder sowie Anrainerstaaten Russlands aufweist. Auch hier leiteten Hinweise der Zentralstelle des Bundes zur Untersuchung verdächtiger Finanztransaktionen die Zollfahnder auf die Spur der Verdächtigen, wie ZDF berichtete.