
Narren in Baden-Württemberg sehen sich steigenden Gema-Gebühren ausgesetzt und fordern finanzielle Unterstützung vom Land. Die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte hat explizit Gebührenfreiheit für bestimmte Veranstaltungen, wie Narrenmärsche und Kinderveranstaltungen, gefordert. Narrenpräsident Roland Wehrle betonte die Dringlichkeit, Lösungen für die finanziellen Belastungen zu finden. Insbesondere bei größeren Festen mit Eintrittsgeldern halte er eine Kulturförderung für nicht erforderlich.
Das Thema soll im Frühjahr bei einem runden Tisch mit dem Innenministerium erörtert werden. Die Gema erhebt Lizenzgebühren für die Nutzung von Musik bei öffentlichen Veranstaltungen, und viele Vereine in der Region beklagen sich über die zuletzt signifikant gestiegenen Gebühren. Bereits Ende November hatte die SPD Hilfen vom Land gefordert, während in anderen Bundesländern, wie Hessen, finanzielle Unterstützung für 2025 bereits beschlossen wurde, wie ZVW berichtete.
Belastung durch steigende Gema-Gebühren
Auch der Landesmusikverband weist auf die zunehmende Belastung der Amateurmusikvereine durch Gema-Gebühren hin. In Baden-Württemberg sind rund 12.000 Chöre, Orchester und Ensembles traditionell Teil der Weihnachtsmärkte, jedoch machen die steigenden Gema-Gebühren es für viele Veranstalter schwieriger, diese Vereine zu engagieren. Bei Eigenveranstaltungen müssen die Vereine die Gema-Kosten selbst tragen. Nicolas Fink, der finanzpolitische Sprecher der SPD, kritisiert, dass viele Vereine die Kosten nicht mehr tragen könnten. Ein Antrag der SPD zur Befreiung von Gema-Gebühren wurde im Finanzausschuss abgelehnt.
Fink argumentierte, dass lediglich 0,000006 Prozent des Landeshaushalts benötigt würden, um die Vereine zu entlasten. CDU-Politiker Guido Wolf erkannte zwar die Probleme an, kritisierte jedoch den späten Zeitpunkt des SPD-Antrags. Wolf berichtete von jährlichen Kosten von 700.000 Euro für den Blasmusikverband. Die Gema selbst verwendet ein kompliziertes Berechnungssystem für die Gebühren, was zusätzliche Schwierigkeiten mit sich bringt. Samira Golderer, Geschäftsführerin des Landesmusikverbandes, forderte eine transparentere Kostenstruktur und Pauschaltarife für gemeinnützige Vereine und betonte die wichtige Rolle der Musik und der Vereine für das Gemeinschaftsgefühl, wie Schwäbische berichtete.