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Kriminalität in der Ortenau: Anstieg bei Vergewaltigungen und Cybercrime!

Am 5. April 2025 präsentierte Jürgen Rieger, der Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Offenburg, die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2024. Dabei wurde ein Anstieg der Straftaten insgesamt um 4,2 Prozent auf 45.871 im Vergleich zum Vorjahr festgestellt. Im Ortenaukreis betrug der Anstieg sogar 4,7 Prozent.

Besonders ins Gewicht fielen die ausländerrechtlichen Delikte, deren Zunahme maßgeblich für den Anstieg der Gesamtkriminalität verantwortlich ist. In der Region des Polizeipräsidiums Offenburg werden rund 18 Prozent aller ausländerrechtlichen Delikte in Baden-Württemberg registriert. Auch im landesweiten Vergleich steht das Polizeipräsidium Offenburg hinsichtlich der Häufigkeitszahl (Straftaten je 100.000 Einwohner) auf dem vierten Platz.

Details zur Kriminalstatistik

Die Aufklärungsquote für das vergangene Jahr liegt bei 64,7 Prozent. Bei den Straftaten gegen das Leben gab es einen signifikanten Rückgang von 44,4 Prozent, von 27 auf 15 Fälle, wobei alle Fälle aufgeklärt wurden. Hingegen stiegen die Vergewaltigungsdelikte um 27,5 Prozent auf insgesamt 102 Fälle, einschließlich neun Versuche, wobei alle Täter eine lose Vorbeziehung zu den Opfern hatten.

Obwohl die Straftaten im öffentlichen Raum insgesamt um 1,5 Prozent zurückgingen, bleibt das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung negativ. Über 70 Prozent der Straftaten in diesem Bereich stehen nicht im Zusammenhang mit Gewalt. Interessanterweise sind die Fallzahlen von Messerangriffen im öffentlichen Raum um 6,4 Prozent gesunken, während sie im Ortenaukreis mit 77 Fällen gestiegen sind, was der Region den dritten Platz in Baden-Württemberg einbringt.

Die häusliche Gewalt bleibt weiterhin auf einem hohen Niveau und überstieg im vergangenen Jahr 1.000 Fälle, was einem durchschnittlichen Anstieg von drei Fällen pro Tag entspricht. In der Ortenau stiegen die Fallzahlen der häuslichen Gewalt um 4,6 Prozent. Über 50 Prozent der Tatverdächtigen sind ausländischer Herkunft, was einen Anstieg darstellt, da dieser Anteil erstmals über 50 Prozent liegt. Im Rückblick auf die nichtdeutsche Bevölkerung in der Region hat 17 Prozent eine ausländische Staatsangehörigkeit.

Die Rauschgiftkriminalität hat, insbesondere im Bereich Cannabis aufgrund der Teillegalisierung, erheblich abgenommen. Im Gegensatz dazu stieg die Cyberkriminalität um fast 30 Prozent, wobei die Aufklärung in vielen Fällen durch im Ausland ansässige Täter erschwert wird. Diese Entwicklungen wurden ebenfalls in der Polizeilichen Kriminalstatistik festgestellt, die für 2024 im Detail aufbereitet wurde.

Die insgesamt gesammelten Daten zur Kriminalität in Deutschland zeigen, dass im Jahr 2024 die Kriminalität um 1,7 Prozent auf 5.837.445 registrierte Straftaten zurückging und betrachten die Wechselwirkungen, die zu den Veränderungen in der Kriminalitätslandschaft führten. So wird die Cannabis-Teillegalisierung als Hauptgrund für den Rückgang der Rauschgiftkriminalität genannt, und ohne diese wäre ein Anstieg der Straftaten im Fünfjahresvergleich zu verzeichnen gewesen, wie die [Einsichten des BKA](https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2024/Polizeiliche_Kriminalstatistik_2024/Polizeiliche_Kriminalstatistik_2024.html) zeigen.