Ostalbkreis

20 Jahre UNESCO-Welterbe: Der Obergermanisch-Raetische Limes feiert!

Der Obergermanisch-Raetische Limes (ORL) feiert im Jahr 2025 sein 20-jähriges Bestehen als UNESCO-Welterbe. Dieser bedeutende Teil des Ostalbkreises stellt nicht nur ein beliebtes Ziel für Radfahrer und Wanderer dar, sondern ist auch ein faszinierendes Zeugnis der römischen Geschichte. Der Limes, der vom ersten bis ins sechste Jahrhundert von römischen Soldaten errichtet wurde, erstreckt sich über etwa 550 Kilometer und umfasst etwa 900 Wachtürme sowie 120 Kastellanlagen. Mit einer Länge von 59,4 Kilometern verläuft der ORL durch die Ostalbregion.

Der Begriff „Limes“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Grenze oder Grenzwall. Er diente der Kontrolle des Personen- und Warenverkehrs, der Erhebung von Zöllen und dem Schutz fruchtbarer Gebiete. Der Limes setzte sich aus Wachttürmen, Palisaden, Grenzmauern, Wällen, Gräben und Kastellen zusammen, die hauptsächlich aus Holz und Stein errichtet wurden. Archäologen schätzen, dass der ORL nun 1800 Jahre alt ist und größtenteils unter Kaiser Hadrian erbaut wurde. Die letzte Vorverlegung fand unter Kaiser Antoninus Pius um 160 n. Chr. statt. Der historische Grenzwall verlor seine Funktion im frühen dritten Jahrhundert, als die Alemannen die römischen Provinzen bedrohten.

Besondere Attraktionen und Veranstaltungen

Besucher können in Lorch einen rekonstruierten Wachturm besichtigen sowie den Limespark Rainau, der einen elf Kilometer langen Rundweg mit römischen Zeugnissen bietet. In Buch sind die Grundmauern eines römischen Bades rekonstruiert, während in Dalkingen ein Ehrenbogen für Kaiser Caracalla am Limestor erbaut wurde. In Aalen befindet sich zudem das Limesmuseum, das das größte römische Reiterkastell nördlich der Alpen beherbergt. Um das 20-jährige Jubiläum gebührend zu feiern, sind verschiedene Veranstaltungen geplant, darunter eine Vortragsreihe in Schwäbisch Gmünd und eine Jubiläumsfeier im Limesmuseum.

Für Wander- und Fahrradtouren bietet der Limes-Park Rainau zahlreiche Möglichkeiten. Ausgangspunkt der Tour ist der Parkplatz am Bucher Spielplatz, an der Kreuzung Buchener Straße in Hüttlingen und Hüttlinger Straße in Rainau. Der 11 Kilometer lange Rundwanderweg führt durch das freies Gelände des Albvorlandes und passiert zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie den Nachbau eines Wachtturms und die Originalreste der Limesmauer. Darüber hinaus gibt es Einkehrmöglichkeiten in nahegelegenen Gasthöfen und ein umfangreiches Informationsangebot über die Gemeinde Rainau.

Das Limesinformationszentrum (LIZ) in Aalen ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Besucher, die mehr über das bedeutende archäologische Bodendenkmal erfahren möchten. Zudem wurden seit 2020 neue Kastelle und Wachttürme im Ostalbkreis entdeckt, die mit geophysikalischen Methoden erforscht werden. Der Verband der Limes-Cicerones, bestehend aus geschulten Gästeführern, bietet verschiedene Führungen an, um die Geschichte des Limes lebendig werden zu lassen.

Für den Besuch des Wachtturms gelten Öffnungszeiten von April bis Oktober, wobei der Turm von Dienstag bis Sonntag geöffnet ist. In Dalkingen befindet sich das Schutzhaus Limestor, welches über die Baugeschichte des ehemaligen Durchgangs zwischen dem Römischen Reich und Germanien informiert. Neben Rastmöglichkeiten laden die reichhaltigen historischen Überreste und die natürliche Umgebung der Region zu Erkundungen ein.

Für weiterführende Informationen über den Limes und die geplanten Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläums können Interessierte die Artikel von schwaebische-post.de und limesstrasse.de konsultieren.