
Ulrike Rückle (53) und Gerold Wenzel aus dem Ostalbkreis sind langjährige Kurzzeitpflegeeltern, die in den vergangenen 24 Jahren 35 Kinder bei sich aufgenommen haben. Kurzzeitpflege wird in akuten Notsituationen, wie etwa bei Kindeswohlgefährdungen, benötigt. Ihre Hauptintention besteht darin, den Kindern eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie zu ermöglichen oder sie gegebenenfalls dauerhaft in einer Pflegefamilie unterzubringen. Laut [Schwäbische.de](https://www.schwaebische.de/regional/ostalb/lauchheim/eltern-fuer-wenige-tage-wie-dieses-paar-schon-35-mal-hoffnung-geschenkt-hat-pflegeeltern-news-3317784) sind Rückle und Wenzel eines von 15 Paaren, die Kurzzeitpflege im Ostalbkreis anbieten.
Die ersten Pflegekinder zogen nach dem Beginn eines Kurses ein, in dem die zukünftigen Pflegeeltern auf ihre Aufgaben vorbereitet werden. Jedes Kind bringt eine individuelle Geschichte mit und benötigt besondere Aufmerksamkeit. Gründe für eine Kurzzeitpflege können Drogenmissbrauch, psychische Probleme oder vorübergehende Abwesenheit der Eltern sein. Pflegeeltern müssen emotionale Nähe und Distanz wahren und professionell agieren. Umgänge mit der Herkunftsfamilie sind möglich und werden gefördert. Die Rückle-Wenzel-Familie führt ein Fotoalbum mit Bildern aller Pflegekinder, um deren Geschichten festzuhalten.
Anforderungen an Kurzzeitpflegeeltern
Um Kurzzeitpflege annehmen zu können, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Dazu zählen ausreichender Wohnraum, finanzielle Sicherheit, fehlende gesundheitliche Einschränkungen sowie persönliche Eigenschaften wie Belastbarkeit, Flexibilität und emotionale Stabilität. Bewerber durchlaufen sowohl Seminare als auch Einzelgespräche, bevor sie einer Eignungsprüfung unterzogen werden. Der nächste Informationsabend zum Thema Pflegekinder findet am 26. Juni im Landratsamt Ostalbkreis statt. Rückle und Wenzel haben drei eigene Kinder, die in Entscheidungen über die Pflegekinder einbezogen werden. Aktuell nehmen sie nur Kinder bis zu einem Jahr auf.
Der Abschied von Pflegekindern gestaltet sich emotional herausfordernd, wird jedoch als notwendig für deren Entwicklung angesehen. Ziel der Kurzzeitpflege ist es, Kinder in eine bessere Zukunft zu entlassen. Trotz der Trennungen halten Rückle und Wenzel Kontakt zu einigen ehemaligen Pflegekindern.
Das Konzept der Kurzzeitpflege ist auch in der allgemeinen sozialen Arbeit fest verankert. Kürzlich berichtete [Firmenabc](https://www.firmenabc.com/artikel/kurzzeitpflege-fuer-kinder-kurzfristige-hilfe-fuer-familien), dass Kurzzeitpflegefamilien speziell ausgebildet werden, um in Notsituationen kurzfristig Hilfe zu leisten. Diese Form der Pflege wird häufig für 3 bis 6 Monate benötigt. Die Gründe für eine Kurzzeitpflege sind variabel und reichen von dringender Kindeswohlgefährdung bis hin zu Situationen, in denen Eltern nicht in der Lage sind, ihre Kinder zu versorgen. In der Kurzzeitpflege haben Kinder die Möglichkeit, in einem familiären Umfeld Halt zu finden. Während der Pflege müssen leibliche Eltern daran arbeiten, ihre familiäre Situation zu verbessern, wobei ein begleiteter Kontakt zwischen Kind und Eltern möglich ist, solange keine Gefährdung besteht.