
Das Polizeipräsidium Pforzheim hat kürzlich die Unfallbilanz für das Jahr 2024 veröffentlicht. Demnach kam es zu insgesamt 16.510 Verkehrsunfällen, was einem Rückgang von 3,2% im Vergleich zu 17.058 im Vorjahr entspricht. Besonders auffällig ist der Rückgang der Unfälle mit Personenschaden, der um 12,5% auf 1.496 Fälle gesunken ist. Auch die Zahl der Verletzten und Getöteten hat sich deutlich verringert: von 2.307 auf 1.957, was einem Minus von 15,2% entspricht.
Das geografische Gebiet, auf das sich die Bilanz bezieht, umfasst Pforzheim sowie die Landkreise Enzkreis, Calw und Freudenstadt und die Autobahn A8 zwischen Karlsbad und Heimsheim. Insbesondere im Enzkreis wurde ein starker Rückgang der Unfälle verzeichnet. Die Zahlen zu Verletzten sind ebenfalls positiv: In Pforzheim gab es 356 Verletzte (ein Rückgang von 28,1%), im Enzkreis 463 (minus 17,5%) und auf der A8 205 (minus 20,5%). Die Vision Zero bleibt ein zentrales Anliegen, das die Zahl der Toten und Schwerverletzten im Verkehr auf null senken möchte.
Statistische Einblicke und Herausforderungen
Die Statistik zu Personenschäden verzeichnet 1.630 leicht Verletzte, 308 schwer Verletzte und 19 Getötete. Dies entspricht einem Rückgang der Todesfälle um 26,9% im Vergleich zum Vorjahr, was sieben weniger bedeutet. Im Durchschnitt kamen im letzten Dreijahresschnitt 29 Personen pro Jahr bei Verkehrsunfällen ums Leben. Besorgniserregend bleibt, dass fast zwei Drittel der Unfalltoten selbst den Unfall verursacht haben. In Pforzheim und auf der A8 ist die Anzahl der Todesopfer im Vergleich zum Vorjahr angestiegen (Pforzheim: +2, A8: +1). Fast die Hälfte der Getöteten waren schutzbedürftige Verkehrsteilnehmer, darunter Fußgänger, Radfahrer und E-Scooter-Fahrer sowie Motorradfahrer.
Die Hauptursachen für die Unfälle variierten: In Freudenstadt und Calw war Geschwindigkeit ein häufiges Problem, im Enzkreis wurde häufig das Vorfahrtsrecht missachtet, während in Pforzheim das Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren zu den häufigsten Unfallursachen zählten. Auf der Autobahn führte unzureichender Abstand zu mehreren Unfällen. Fatalerweise wurde die Geschwindigkeit als Hauptursache für tödliche Unfälle festgestellt, was fast 40% ausmacht. Zudem bleibt Ablenkung im Straßenverkehr, insbesondere durch Smartphones, ein schwer nachweisbares, aber wiederkehrendes Problem.
Unterstützend zu dieser Thematik hat der Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR) die Wichtigkeit der Vision Zero betont. Laut dem DVR ist der Wert der Verkehrstoten im Jahr 2024 der drittniedrigste seit 1953, dennoch bleibt die Zahl der Verletzten mit rund 363.000 und die der Schwerverletzten mit 50.300, dem niedrigsten Wert seit 1991, ein ernstzunehmendes Thema. Der DVR fordert gemeinsame Anstrengungen und ein Umdenken, um die Sicherheit für ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger zu erhöhen.
In einem größeren Kontext wurde die Notwendigkeit hervorgehoben, die Zahl der Verkehrstoten von 2021 bis 2030 um 40% zu reduzieren, was Kritik an den bisherigen Bundesregierungen laut werden ließ, da die Ziele unter den europäischen Vorgaben liegen. Der ACE Auto Club Europa unterstützt die Vision Zero und fordert Investitionen in präventive Maßnahmen und verstärkte Kontrollen im Straßenverkehr.