Baden-WürttembergStuttgart

Protest in Stuttgart: Türken kämpfen für die Rechte ihrer Kinder!

Am Samstag, den 29. März 2025, kam es in Stuttgart zu einer Demonstration, an der mehrere Hundert Türken teilnahmen. Der Anlass für den Protest war die Verhaftung von Ekrem İmamoğlu, dem Bürgermeister von Istanbul, durch den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Die Veranstaltung wurde von der Cumhuriyet Halk Partisi (CHP) Baden-Württemberg sowie verschiedenen türkischen Vereinen organisiert.

İmamoğlu wurde von der CHP als Spitzenkandidat für die Präsidentschaftswahlen in drei Jahren nominiert. In den vergangenen Tagen kam es in der Türkei zu Protesten, an denen Hunderttausende, insbesondere junge Menschen, teilnehmen. Die Demonstranten äußerten Kritik an den politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen in der Türkei, einschließlich Korruption und mangelnder Demokratie.

Demonstration in Stuttgart und die Situation in der Türkei

Die Teilnehmer riefen Slogans wie „Hak Hukuk Adalet“ (Recht, Gesetz, Gerechtigkeit) und „Tayyip istifa“ (Tayyip tritt zurück). Unter den Demonstranten waren sowohl Familien mit Kindern als auch ältere Teilnehmer. Die Proteste thematisierten die Zukunft der Kinder und Enkelkinder in einer demokratischen Türkei. Şirin Üstün, stellvertretende Vorsitzende der CHP, verdeutlichte die Notwendigkeit der Solidarität in Europa.

In der Türkei selbst wurden seit der Verhaftung von İmamoğlu, die am 19. März stattfand, über 1.100 Personen festgenommen, darunter auch zehn Journalisten. Der Innenminister Ali Yerlikaya gab bekannt, dass diese Festnahmen aufgrund von „illegalen Aktivitäten“ im Zusammenhang mit den Protesten durchgeführt wurden. Die Proteste wurden von den Behörden in der letzten Woche verboten, während die Polizei Wasserwerfer und Tränengas einsetzte, um die meist jungen Demonstranten zu zerstreuen.

Ekrem İmamoğlu wird als wichtiger Rivale von Präsident Erdoğan angesehen und war als möglicher Präsidentschaftskandidat der CHP im Gespräch. Die Massenverhaftungen setzten sich fort, während İmamoğlu wegen Korruptionsvorwürfen inhaftiert wurde, denen auch Anschuldigungen über Terrorismus aufgrund seiner Kontakte zu pro-kurdischen Gruppen zugrunde liegen. Internationale Reaktionen auf die Festnahmen waren überwiegend negativ, mit Warnungen der EU und Verurteilungen aus verschiedenen Ländern, darunter Frankreich, Deutschland und Griechenland.