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Das Landgericht Würzburg hat am 15. Januar 2025 den Haupttäter (34) der Entführung eines Mannes aus Karlstadt zu einer Haftstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt. Der Mann wurde wegen erpresserischen Menschenraubs und gefährlicher Körperverletzung schuldig gesprochen. Zusätzlich wurden zwei weitere Männer im Alter von 31 und 33 Jahren zu Freiheitsstrafen von einem Jahr und zehn Monaten sowie zwei Jahren verurteilt, beide Strafen wurden jedoch zur Bewährung ausgesetzt. Die Urteile sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht rechtskräftig.
Der Prozess gegen die mutmaßlichen Täter begann im Oktober 2024. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war eine Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren für den Hauptangeklagten gefordert worden. Die drei Beschuldigten, die Georgier sind, lebten zuletzt in Sömmerda (Thüringen) und Kassel (Hessen). Der Vorfall ereignete sich am 10. November 2023, als ein 33-jähriger Syrer in Karlstadt gegen seinen Willen in einen Kleintransporter gezogen wurde. Er wurde nach viereinhalb Tagen in Baden-Württemberg freigelassen und wies Anzeichen körperlicher Misshandlung auf.
Details zur Entführung
Während der Entführung wurde das Opfer in einer Wohnung in Kassel festgehalten und möglicherweise auch in Meckesheim (Rhein-Neckar-Kreis) gefangen gehalten. Die Entführer forderten von den Angehörigen des Opfers Geldsummen von bis zu einer halben Million Euro. Während der Qualen erhielt das Opfer tagelang weder ausreichend zu essen noch zu trinken und wurde wiederholt mit einem Metallstock misshandelt.
Die Ermittlungen zur Aufklärung des Falles führten zur Festnahme mehrerer Verdächtiger, darunter ein 33-Jähriger in Frankreich und eine 38-Jährige aus Oberfranken. Die Polizei hatte eine Ermittlungskommission mit dem Namen „Bäcker“ eingerichtet und bat die Bevölkerung um Hinweise. Das Geschehen wirft weiterhin Fragen zu den Hintergründen und Motiven der Tat auf, wie infranken.de berichtete. Weitere Details wurden auch von zeit.de bestätigt.