
Inmitten der anhaltenden Konflikte im Gazastreifen haben 67 ehemalige Geiseln einen offenen Brief an den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gerichtet. In dem Schreiben, das den Titel „Ein Aufruf, Geschichte zu schreiben“ trägt, drücken die Ex-Geiseln die Hoffnung aus, dass eine diplomatische Lösung mit der Hamas möglich ist. Bezugnehmend auf die kürzliche Freilassung des US-Israelis Edan Alexander fordern sie die israelische Regierung auf, die Verhandlungen wieder aufzunehmen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. (Schwarzwälder Bote)
Die Gruppierung betont, dass der Großteil der israelischen Gesellschaft die Rückkehr aller Geiseln möchte, auch wenn dies möglicherweise bedeutet, die laufenden Militäroperationen zu beenden. Aktuelle Berichte deuten darauf hin, dass mindestens 20 Geiseln lebendig im Gazastreifen festgehalten werden, während der Status von weiteren drei Geiseln unklar geblieben ist. Zudem sind die sterblichen Überreste von 35 Verschleppten im Gazastreifen bekannt. Trotz der Appelle der Ex-Geiseln stellte Netanjahu kürzlich eine neue Offensive im Gazastreifen in Aussicht und erklärte, dass Israel den Krieg nicht beenden werde, selbst wenn die Hamas weitere Geiseln freilässt.
Aktuelle Entwicklungen im Konflikt
Bei den Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt, die aktuell mit Unterstützung der USA in Katar geführt werden, erklärte Netanjahu ebenfalls die Ziele, die Hamas endgültig zu zerschlagen und alle Geiseln zu befreien. Über eine Offensive gegen die Hamas kündigte er an, dass die israelische Armee bereits Zehntausende Reservisten mobilisiert hat. Zudem schätzte Netanjahu, dass mehr als die Hälfte der etwa zwei Millionen Palästinenser im Gazastreifen fliehen möchte, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Es ergeben sich jedoch Schwierigkeiten bei der Aufnahme von Flüchtlingen durch Drittländer.
In den letzten Tagen kam es zu verheerenden Angriffen, darunter zwei israelische Angriffe auf Krankenhäuser, bei denen mindestens 14 Menschen ihr Leben verloren. Die israelische Armee rechtfertigte diese Angriffe als präzise gezielte Maßnahmen gegen Hamas-Terroristen. Unabhängige Überprüfungen der Angaben zum Kriegsverlauf und den Opfern sind jedoch nicht möglich. Zudem warnen die UN vor einer sich zuspitzenden Hungersnot im Gazastreifen, wo bereits 2,1 Millionen Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen sind, während 244.000 Menschen an Hunger leiden.
Ein Team israelischer Unterhändler ist in Katar, um an den Verhandlungen über eine Waffenruhe teilzunehmen. US-Sondergesandte sind ebenfalls in die Gespräche involviert. Trotz der Bemühungen gibt es jedoch Berichte, dass die indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas ins Stocken geraten sind. Netanjahu stellte klar, dass er eine dauerhafte Beendigung der Kämpfe nicht in Aussicht stellt, sondern lediglich eine möglicherweise zeitlich begrenzte Waffenruhe.