
In einer Podiumsdiskussion zur Zukunft der Gäubahn, die am 07. Februar 2025 um 18:30 Uhr im Bürgersaal des Rathauses stattfindet, werden die geplanten Entwicklungen rund um den Sulzer Tunnel und den Fernverkehr der Gäubahn thematisiert. Bei der Veranstaltung werden Roland Morlock vom Deutschen Bahnkundenverband und Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) anwesend sein. Vor der Diskussion wird der S21-kritische Film „Das trojanische Pferd“ von Klaus Gietinger gezeigt.
Die Gemeinde Sulz ist von zwei wesentlichen Entwicklungen betroffen: Zum einen ist die Abkopplung von der Gäubahn für das Projekt Stuttgart 21 geplant, und zum anderen soll ein neuer Sulzer Tunnel errichtet werden, der eine Umfahrung des Bahnhofs Sulz für Fernverkehrszüge vorsieht. Diese Maßnahmen führen zu Befürchtungen in der Bevölkerung, da Sorgen über den Verlust von Direktverbindungen nach Stuttgart und einem möglichen Wegfall des Intercity-Halts bestehen.
Rechtliche Schritte gegen die Abkopplung der Gäubahn
Die Deutsche Umwelthilfe hat angekündigt, rechtliche Schritte gegen die geplante Kappung der Gäubahn einzuleiten. Laut ihren Informationen würde die Gäubahn-Strecke Stuttgart – Singen – Zürich – Mailand für einen Zeitraum von 7 bis 20 Jahren keine direkte Verbindung mehr mit dem Hauptbahnhof Stuttgart erhalten. Diese Pläne betreffen Millionen Menschen in Baden-Württemberg, der Schweiz und Italien, die durch diese Entwicklungen vom transeuropäischen Bahnnetz (TEN) abgeschnitten würden.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, kritisiert das Bundesverkehrsministerium scharf und bezeichnet die geplante Abkopplung als „Sabotage der Bahn“. Ein Rechtsgutachten von Prof. Klinger, das im Auftrag der DUH erstellt wurde, kommt zu dem Schluss, dass die geplante Abtrennung der Gäubahn unzulässig sei. Am 27. April 2023 beantragte die DUH beim Eisenbahn-Bundesamt, die DB Netz AG an der Abtrennung der Gäubahn zu hindern. Sollte der Antrag nicht innerhalb eines Monats genehmigt werden, plant die DUH eine Klage beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg.
Die vorgesehenen Änderungen würden dazu führen, dass die Gäubahn ab 2025 am Bahnhof Vaihingen oder an einem noch nicht genehmigten neuen „Nordhalt“ enden soll, was für Reisende zusätzliches Umsteigen erforderlich macht. Sanierungsarbeiten auf anderen Abschnitten der Gäubahn könnten den Schienenverkehr zusätzlich beeinträchtigen. Oberbürgermeister aus verschiedenen betroffenen Städten haben sich kritische gegenüber der Abtrennung geäußert und fordern, die direkte Anbindung aufrechtzuerhalten.
Der Kanton Schaffhausen hat ebenfalls den Ausbau der Gäubahn und eine durchgehende Verbindung nach Stuttgart gefordert.