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Am 23. Februar 2025 ereignete sich ein mutmaßlicher Terrorakt in Mulhouse, Frankreich. Während des Angriffs starb ein 69-jähriger Mann aus Portugal. Drei weitere Personen wurden verletzt, darunter Polizisten sowie Mitarbeiter der Parkplatzüberwachung. Der Täter, ein 37-jähriger Algerier mit psychischen Problemen, wurde festgenommen. Er war mit einem Messer und einem Schraubenzieher bewaffnet und rief während des Angriffs „Allahu Akbar“.
Der Innenminister Frankreichs, Bruno Retailleau, fordert nach dem Vorfall Konsequenzen. Er spricht sich für eine längere Haft für ausreisepflichtige Personen bis zur tatsächlichen Abschiebung aus. Der mutmaßliche Täter war zuvor mehrfach gescheitert, aus Frankreich abgeschoben zu werden, da Algerien die Rücknahme verweigerte. Retailleau droht Algerien mit verschärften Visaregeln und dem Entzug bestimmter Sonderrechte. Präsident Emmanuel Macron bezeichnete den Vorfall als islamistisch motivierten Terroranschlag. Aktuell laufen Ermittlungen wegen Tötung und versuchter Tötung mit Terrorbezug. Die Tat hat in Frankreich Entsetzen ausgelöst, das Land war in den letzten Jahren mehrfach Ziel terroristischer Anschläge.
Bruno Retailleau: Neuer Innenminister
Bruno Retailleau, der neue Innenminister Frankreichs, wird als ultrakonservativ beschrieben. Mit 63 Jahren hat er den Titel „oberster Bulle Frankreichs“ inne und ist protokollarisch die Nummer 3 im Kabinett von Premier Michel Barnier. Retailleaus politische Karriere begann 1994, als er für die Partei seines Mentors Philippe de Villiers in die Assemblée Nationale eintrat. Zuvor war er Fraktionschef der Républicains im Senat. Trotz ideologischer Differenzen mit de Villiers, die zu einem Bruch in ihrer politischen Beziehung führten, schloss Retailleau eine Koalition mit der Regierung von Emmanuel Macron. Bei seinem Amtsantritt nannte er als drei Prioritäten, „die Ordnung wiederherzustellen“. Er sieht die Immigration als Hauptproblem für Frankreich und spricht von „décivilisation“. Durch eine harte Rhetorik, die an die von Marine Le Pen erinnert, möchte er auch die extreme Rechte zufriedenstellen, um die Stabilität der Regierung zu gewährleisten.