
Die Zukunft der transatlantischen Partnerschaft und die europäische Souveränität stehen im Fokus aktueller Diskussionen. In einer Pressemitteilung der Stadt Aachen wird darauf hingewiesen, dass die Haltung von US-Präsident Donald Trump zum Ukraine-Krieg potenziell gefährdend für die Beziehungen zwischen Europa und den USA ist. Europa wird aufgefordert, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen, um die europäische Souveränität zu festigen. Insbesondere Deutschland und Frankreich spielen hierbei eine zentrale Rolle, da sie historisch bedeutende Entscheidungen für die EU getroffen haben.
Ein bevorstehendes Event, das am 8. April um 19 Uhr im Grashaus in Aachen stattfindet, wird diese Themen näher beleuchten. Die Veranstaltungsreihe „Europa am Dienstag“ lädt Dr. Landry Charrier ein, einen Experten für deutsch-französische Beziehungen und Mitglied einer Forschungseinheit an der Sorbonne in Paris sowie des Global Governance Institute in Brüssel. Interessierte können an der Diskussion teilnehmen und Fragen einbringen, die Veranstaltung wird auch online übertragen. Die Anmeldung ist kostenlos und erfolgt über die Website von „Europa am Dienstag“. Veranstalter sind das Informationszentrum Europa Direct, das Europäische Klassenzimmer der Route Charlemagne und die Bischöfliche Akademie Aachen.
Deutsch-französische Kooperation für europäische Sicherheit
In einem umfassenden Bericht der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik wird die Gründung der DF-Brigade am Ende des Kalten Krieges in den Kontext der aktuellen Sicherheitslage in Europa gesetzt. Die Studie hebt hervor, dass europäische Länder im Laufe der letzten 30 Jahre an Sicherheit verloren haben und es eine Notwendigkeit für die Bundesregierung gibt, einen strategischen Dialog zur europäischen Sicherheit, zunächst mit Frankreich, zu beginnen. Hierbei wird auch die Diskussion über eine mögliche „EU-Armee“ seit dem Wahlsieg Trumps angeschnitten, die jedoch als gegenwärtig unrealistisch eingestuft wird.
Die DF-Brigade hat das Potenzial, eine Vorreiterrolle in der Integration europäischer Verteidigung zu übernehmen und die NATO-Strukturen zu europäisieren. Aktuelle Diskussionen und Ereignisse, wie die Münchner Sicherheitskonferenz 2023, verdeutlichen die zunehmenden Sicherheitsängste in Europa. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat unterstrichen, dass sich die USA nicht primär auf die Sicherheit Europas konzentrieren werden, was weitere europäische Akteure wie den deutschen Politiker Friedrich Merz dazu veranlasst, eine stärkere europäische Unabhängigkeit von den USA zu fordern. Auch JD Vance, US-Vizepräsident, hat Europa aufgefordert, mehr für die eigene Verteidigung zu tun.
Die DF-Brigade, die 1987 gegründet und 1989 aufgestellt wurde, soll die militärische Zusammenarbeit in Europa stärken und könnte als Testfeld für die Kooperation europäischer Streitkräfte dienen. Allerdings zeigt ein Rückblick auf die letzten Jahrzehnte, dass es bislang an Fortschritt in den europäischen Sicherheitsinitiativen gefehlt hat. Die aktuellen Einsätze der Brigade heben die unterschiedlichen strategischen Kulturen Deutschlands und Frankreichs hervor und könnten angesichts der Entwicklungen im Ukraine-Konflikt an der NATO-Ostflanke noch an Bedeutung gewinnen. Empfohlen wird eine Stärkung der multinationalen Verteidigungszusammenarbeit, um europäische Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu entwickeln.
Für weitere Informationen zu den genannten Themen verweisen wir auf die ausführliche [Pressemitteilung der Stadt Aachen](https://www.aachen.de/de/stadt_buerger/politik_verwaltung/pressemitteilungen/Europa-am-Dienstag_April-2025.html) und den Bericht der [Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik](https://dgap.org/de/forschung/publikationen/deutsch-franzoesische-fuehrung-fuer-ein-souveraenes-europa).