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In Schwäbisch Gmünd wurde die Taxi-Vermittlung seit Anfang November 2024 in ein Callcenter nach Ankara, Türkei, ausgelagert. Diese Information wurde während einer Sitzung des Gemeinderates bekannt gegeben und ursprünglich von der „Gmünder Tagespost“ berichtet. Die Gmünder Taxizentrale verfügt über 28 Fahrzeuge und gilt laut Geschäftsführer Hermann Brenner als „Pionier unter den Kleinen“ in der Auslagerung.
Kunden können weiterhin die gewohnte Telefonnummer mit der Gmünder Vorwahl anrufen, zahlen den Ortstarif und kommunizieren dabei mit deutschsprachigen Mitarbeitern. Die Entscheidung zur Auslagerung wurde als Reaktion auf den Personalmangel in Schwäbisch Gmünd getroffen; es war kaum Personal für den Telefonjob zum Mindestlohn zu finden. Brenner wurde von einem Softwareanbieter für Taxi-Vermittlungssysteme über spezialisierte Callcenter in der Türkei informiert, was schließlich zur Zusammenarbeit mit einem Partner in Ankara führte, der zuvor 40 Taxis in Berlin betrieben hatte.
Reaktionen auf die Auslagerung
Brenner betont, dass die Auslagerung in Gmünd keine Arbeitsplätze gekostet hat. Dennoch gab es im Gemeinderat Kritik an unpünktlichen Taxis, was Brenner jedoch als nicht mit der Auslagerung in Verbindung stehend zurückweist. Unpünktlichkeiten sind auch vorher in Stoßzeiten aufgetreten, wenn die Taxis besonders ausgelastet sind. Die Stadtverwaltung hat bislang kaum Rückmeldungen in Form von Kritik erhalten; ein Stadtsprecher berichtete von einer guten Funktionalität und professionellen Arbeitsweise des Callcenters.
Brenner räumt ein, dass es gelegentlich zu Verständnisschwierigkeiten kommen kann, besonders bei stark schwäbischem Dialekt oder speziellen Ortsnamen, dies werde jedoch als normale Anlaufschwierigkeit betrachtet. Die Telefonvermittlung in Ankara ist täglich 24 Stunden besetzt. Die Zentrale in Schwäbisch Gmünd bleibt vorerst weiterhin besetzt, um Nachfragen entgegenzunehmen.
Die rechtlichen Voraussetzungen für die Genehmigung der Auslagerung sind erfüllt. Eine zeitliche Diskrepanz zwischen Deutschland und der Türkei hat, laut Brenner, keinen Einfluss auf die Pünktlichkeit der Taxifahrten. Die Preise für Taxifahrten im Ostalbkreis betragen 3 Euro pro Kilometer, zuzüglich einer Grundgebühr von 3,50 Euro und 40 Cent pro Kilometer für die Anfahrt.
Für weitere Details zum Thema berichtete die Tagesschau über die Auslagerung der Taxi-Vermittlung und die Reaktionen im Gemeinderat. Auch die Gmünder Tagespost berichtete darüber und beleuchtete, dass die Telefonzentrale in Schwäbisch Gmünd täglich von 7 bis 12 Uhr besetzt ist für Rückfragen.