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Die Stadt Sigmaringen zählt nach einer aktuellen Analyse zu den ärmsten Gemeinden in Baden-Württemberg, gemessen an der Pro-Kopf-Verschuldung. Laut einem Bericht von schwaebische.de beträgt die Verschuldung pro Kopf in Sigmaringen 4.535 Euro, was die Stadt auf den 19. Platz von 1.101 Gemeinden in Bezug auf die Verschuldung ansteigt (Stand: Dezember 2023). Im Vergleich dazu ist Bad Liebenzell mit rund 8.200 Euro die Spitze der Pro-Kopf-Verschuldung im Bundesland.
In Sigmaringen beläuft sich die städtische Verschuldung insgesamt auf knapp drei Millionen Euro. Der Großteil der Verbindlichkeiten, etwa 56,5 Millionen Euro, fällt auf die Stadtwerke, wobei etwa 37 Millionen Euro als Schulden bei der Stadt selbst verzeichnet sind. Die Stadt plant, 11,5 Millionen Euro an die Stadtwerke zu überweisen, was den finanziellen Spielraum weiter einschränkt. Zudem müssen Zinsen und Tilgung für Altschulden in einer Höhe von knapp 19 Millionen Euro aufgebracht werden, die in einem städtischen Eigenbetrieb ausgelagert sind und nicht im Kernhaushalt erscheinen.
Öffentliche Finanzlage in Baden-Württemberg
In einer umfassenden Analyse von statistik-bw.de wurde festgestellt, dass zum 31. Dezember 2023 in Baden-Württemberg insgesamt 101 der 1.101 Gemeinden schuldenfrei sind. Diese schuldenfreien Gemeinden weisen keinerlei Kredite, Kassenkredite oder Wertpapierschulden im Kernhaushalt oder Eigenbetrieben auf. Interessanterweise haben die meisten schuldenfreien Gemeinden unter 10.000 Einwohner, darunter nur wenige, die über 10.000 Einwohner verfügen.
Die Analyse zeigt auch, dass die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung in Baden-Württemberg bei 1.469 Euro liegt, wobei Stadtkreise eine höhere Verschuldung von 2.274 Euro im Vergleich zu kreisangehörigen Gemeinden mit 1.286 Euro aufweisen. Auch ein Vergleich der Gemeinden zeigt, dass 289 Gemeinden eine höhere Pro-Kopf-Schuldenlast haben als der Landesschnitt, und 163 davon übersteigen die Grenze von 2.000 Euro pro Einwohner.