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Am 5. Januar 2025 wird der 50. Jahrestag eines der schwersten Lawinenunglücke im Montafon begangen, bei dem 12 deutsche Skisportler ihr Leben verloren. Die tragischen Ereignisse fanden am Silvestertag 1974 statt, als Mitglieder des Skiklubs Sigmaringen, Angehörige eines Sigmaringer Arztes und ein Aulendorfer zur jährlichen Skitour aufbrachen. Klaus Schierok, ein Überlebender des Unglücks, kehrte an diesem Tag nach Hause zurück, um seiner Frau ein Versprechen zu halten.
Am Silvestertag herrschte Hochbetrieb am Skilift bei Gaschurn (Vorarlberg) nach mehrtägigem Schneefall. Trotz der schlechten Bedingungen eröffnete der Liftbetreiber den neuen Nova-Lift, eine Entscheidung, die im Nachhinein als falsch angesehen wird. Die ersten Skifahrer, darunter Schieroks Freunde, fuhren als erste am Nova-Lift und wurden von einer Lawine erfasst. Unter den Opfern waren auch ein Aulendorfer Doktor und seine Kinder sowie der Enkel einer Sigmaringer Arztfamilie. Schierok äußerte seine Bedenken bezüglich der Sicherheitsvorkehrungen und dass der Lift nicht hätte geöffnet werden dürfen.
Folgen des Unglücks
Die Familien und Freunde der Opfer erfuhren erst an Neujahr von den Verlusten. Einige Tage nach dem Unglück besuchte Klaus Schierok die Sporthalle in Gaschurn, um von den Verstorbenen Abschied zu nehmen. Dabei hielt er ein Foto von seinen verstorbenen Freunden Gerhard und Sieglinde in den Händen, die heiraten wollten. Schierok, der am Silvestermorgen heimfuhr, betrachtet dies als glückliche Fügung. An diesem besonderen Tag feiert er außerdem seinen 50. Geburtstag und erhebt ein Glas auf die Verstorbenen, so wie in jedem Jahr an Silvester.
In den letzten Wochen kam es in den Alpen zu mehreren tödlichen Lawinenunfällen, wie Die Zeit berichtete. Kurz vor Weihnachten starben am Steinbergkogel bei Kitzbühel neun Skifahrer. Zwei Wochen später, im Skigebiet Silvretta Nova, verloren zwölf Menschen in einer Naßschneelawine ihr Leben. Diese Lawine hatte eine Länge von 350 Metern und eine Breite von 70 Metern. Der aktuelle Winter wird als besonders lawinenträchtig eingestuft, da Wetterbedingungen wie Wechsel von Kälte, Regen, Frost und Wärmeeinbrüchen die Bindung der Schneeschichten beeinträchtigen. Trotz warnender Meldungen von Wetter- und Lawinenstationen wurden die Gefahren oftmals ignoriert.