
Das Esslinger Kreisarchiv plant die Erstellung eines Sprachatlas für den Kreis Esslingen, um die Vielfalt der Dialekte in der Region zu bewahren. Laut einem Bericht der Esslinger Zeitung betont Manfred Waßner, der Leiter des Kreisarchivs, dass Dialekte nicht aussterben, sondern aktiv gepflegt werden müssen.
Der Kreis Esslingen plant zudem, dem 2023 gegründeten Dachverband der Dialekte in Baden-Württemberg beizutreten. Dieser Verband umfasst verschiedene Vereinigungen, Institutionen und Einzelpersonen, die sich der Förderung der Mundart verschrieben haben. Unter den Initiatoren des Dachverbands sind Markus Rösler (Grüne) und Andreas Kenner (SPD) zu finden.
Details zum Sprachatlas
Der geplante Sprachatlas wird ein Handbuch zu mundartlichen Eigenheiten in den 44 Städten und Gemeinden des Landkreises Esslingen darstellen. Ähnliche Nachschlagewerke existieren bereits für die Landkreise Rottweil, Böblingen und Freudenstadt. Die Dialektbegriffe werden von Mitarbeitenden des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen gesammelt, wobei Befragungen der Bevölkerung zu regional typischen Begriffen Teil des Projekts sind. Die Fertigstellung des Sprachatlas wird voraussichtlich 1,5 bis 2 Jahre in Anspruch nehmen. Die finanziellen Mittel für die Erstellung sind bereits im Budget des Kreisarchivs eingeplant.
Darüber hinaus wurde zwischen 2015 und 2017 der Sprechende Sprachatlas von Baden-Württemberg im Rahmen des Projekts Sprachalltag II erstellt, wie auf den Seiten der Universität Tübingen vermerkt ist. Der wissenschaftlichen Leitung unter Prof. Dr. Reinhard Johler und Prof. Dr. Hubert Klausmann folgten zahlreiche Neuaufnahmen und technische Bearbeitungen über mehrere Jahre hinweg.