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In Baden-Württemberg fanden am 1. Februar 2025 zahlreiche Demonstrationen gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD statt. Die Proteste richteten sich zudem gegen rechtsextremistische Tendenzen und die Verschärfungen in der Migrationspolitik. In Städten wie Karlsruhe, Mannheim, Stuttgart, Friedrichshafen, Schwäbisch Gmünd und Walldorf versammelten sich Tausende von Menschen, um für eine „wehrhafte Demokratie“ einzutreten.
Ausgelöst wurden die Kundgebungen durch einen Antrag der Union zur Verschärfung der Migrationspolitik, der mit Unterstützung der AfD eine Mehrheit im Bundestag erlangte. Bereits am Donnerstag hatten in mehreren Städten rund 11.000 Menschen in Freiburg demonstriert.
Protestverlauf in den Städten
In Karlsruhe standen die Teilnehmer unter dem Motto „Die Brandmauer sind wir“. Ursprünglich waren 500 Personen angemeldet, doch tatsächlich nahmen schätzungsweise zwischen 4.000 und 5.000 Menschen an der Veranstaltung teil, die friedlich mit Sprechchören und Fahnen verlief. Veranstalter waren unter anderem Migranten für Karlsruhe, Seebrücke, Amnesty International und Fridays for Future. Es wurden bereits weitere Proteste in den kommenden Tagen angekündigt.
In Mannheim fand eine ähnliche Kundgebung unter dem Motto „Wir sind die Brandmauer“ statt, bei der ebenfalls mehrere tausend Teilnehmer verzeichnet wurden. Der Mannheimer Grünen-Politiker Gerhard Fontagnier sprach während der Veranstaltung.
In Walldorf organisierten Aktivisten von „Walldorf solidarisch“ eine Veranstaltung zur Stärkung der Demokratie. Auch in weiteren Städten wurde protestiert: In Müllheim waren etwa 150 Teilnehmer anwesend, während in Schwäbisch Gmünd unter 800 Menschen, organisiert vom „Bündnis gegen Rassismus“, demonstrierten. Für den Folgetag war eine ähnliche Veranstaltung mit 1.000 angemeldeten Teilnehmern in Ulm angesetzt.
Die Proteste in Baden-Württemberg lösten eine breite Debatte über die Migrationspolitik aus, insbesondere nachdem die CDU und CSU am Mittwoch im Bundestag einen Antrag verabschiedeten, der auf die Unterstützung der AfD und FDP traf, wie [Badische Zeitung](https://www.badische-zeitung.de/tausende-demonstrieren-nach-abstimmung-ueber-migration) berichtete.
Die Stimmung während der Demonstrationen war sowohl kreativ als auch politisch aufgeladen. Die Teilnehmer schwenkten Regenbogenfahnen und zeigten Transparente mit Botschaften wie „Es ist nicht mehr 5 vor 12 – es ist fast 19:33“ und „Nie wieder ist jetzt“. Auch in Stuttgart, Bad Krozingen und Friedrichshafen sind weitere Proteste angekündigt.
Die Demonstrationen in Baden-Württemberg spiegeln ein wachsendes politisches Engagement und die Bereitschaft der Bürger wider, aktiv gegen eine als gefährlich empfundene politische Entwicklung einzutreten, die die Werte der Demokratie in Frage stellt, wie [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/inland/regional/badenwuerttemberg/swr-demos-gegen-eine-zusammenarbeit-mit-der-afd-in-mehreren-staedten-in-bw-100.html) festgestellt hat.