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Blutiger Aufstand: Bauern massakriert im Morgengrauen von Lochen!

Im Kontext des Bauernkrieges kam es am 1. März 1525 in Lochen vor Weilstetten zu einem massiven Konflikt. Die Truppen des Schwäbischen Bundes, unter dem Kommando von Georg Truchsess zu Waldburg, standen dort in Lagerbereitschaft. Gleichzeitig plante Herzog Ulrich von Württemberg, der mit seinen Truppen nach Stuttgart zog, die Rückeroberung seines Landes. Ulrich und Truchsess sind alte Feinde, nachdem Ulrich 1519 aus seinem Land vertrieben wurde. Um seinen Einfluss zurückzugewinnen, wollte Ulrich den Aufstand des Armen Konrad von 1514 nutzen und setzte auf die Unterstützung von Hegauer Bauern und Schweizer Söldnern.

Obwohl Truchsess in sicherem Abstand zu Ulrichs Truppen in Tieringen lag, kam es am besagten Tag zu dem Überraschungsangriff: Mit 50 Pferden drang Truchsess in das Lager der Bauern ein. Diese versuchten zu fliehen, wurden jedoch abgefangen. Das Gemetzel, das sich folgte, führte dazu, dass viele Bauern um Pardon baten, jedoch angegriffen wurden. Die Schätzungen über die Anzahl der Getöteten schwanken zwischen 80 und 300, wobei die meistgenannte Zahl bei 133 liegt. Während Truchsess 15 Pferde durch Büchsenschüsse verlor, blieben seine eigenen Verluste gering.

Folgen des Angriffs und weitere Ereignisse

Nach diesem blutigen Übergriff rückt Herzog Ulrich gegen Truchsess aus, der seine Truppen bereits nach Ebingen abgezogen hatte. In der Stadt Balingen surrenderte die Bevölkerung nach nur wenigen Kanonschüssen an Ulrich. Vor diesem Hintergrund kam es zu einer wachsenden Stimmung gegen die Habsburger, beeinflusst durch die Reformation und soziale Unruhen. Als Balingen die Tore öffnete, flüchteten Vogt und Getreue. Am 16. März 1525 wurde die Stadt jedoch erneut vom Schwäbischen Bund zurückerobert, während Ulrich sich nach Stuttgart zurückziehen musste. Er ließ dabei seine Geschütze in Balingen zurück.

Am 12. Mai 1525 erlitten die Bauern eine weitere Niederlage bei Böblingen gegen den Schwäbischen Bund. Doch am 24. April 1525 wurden die Balingen Bauern aufgefordert, dem „Bund der Bauern“ beizutreten. Eine Musterungsliste bestätigte, dass sie gut bewaffnet waren, mit 191 berittenen und 171 Fußsoldaten. Angeführt wurden sie von Hans Sutor und Martin Scherer.

Nach der Niederlage bei Böblingen erhielten die Bauern harte Strafen, blieben jedoch am Leben. Einige mussten Frondienste leisten, während andere ihre Erblehen verloren. Es wird vermutet, dass Martin Scherer 1536 in die Schweiz floh und erst später zurückkehrte.

Zusätzlich dokumentiert eine Quelle den Bauernaufstand im deutschen Südwesten im Frühjahr 1525, der durch die Truppen des Schwäbischen Bundes unter Georg Truchsess III. von Waldburg niedergeschlagen wurde. Im Juni 1525 erließ der Schwäbische Bund ein Mandat zur Rechenschaft der Aufwiegler, wobei viele Verhaftete lediglich geringe Strafen erhielten und nach kurzer Haft entlassen wurden. Ein Beispiel hierfür ist Barbara Silber, die nach ihrer Haftentlassung am 24. August 1525 Urfehde schwor und in dieser ihr Eintreten für reformatorische Ideen eingestand.

Für weitere Informationen zu den historischen Hintergründen des Bauernkrieges und spezifischen Vorfällen wie dem Blutbad von Lochen kann auf die Artikel von Schwäbische.de und Landesarchiv-BW.de verwiesen werden.