
Ein 21-jähriger Mann aus Baden-Württemberg, Johann W., wurde seit dem 13. Februar 2025 auf der griechischen Insel Kreta vermisst. Am 14. März 2025 wurde sein Leichnam von einer Gruppe Bergsteiger in der Gebirgsregion des Berges Gigilos gefunden. Die Identifikation erfolgte durch Fotos und seine Kleidung. Der Berg Gigilos liegt in der Nähe der Samaria-Schlucht, einer beliebten Wanderregion. Die Bergsteiger fanden den Körper in einer schwer zugänglichen Region namens Mitato von Tzatzimos.
Die sterblichen Überreste sollen zur gerichtsmedizinischen Untersuchung nach Chania transportiert werden. Die offizielle Suche nach Johann W. war bereits vor einigen Tagen beendet worden. Johann W. war Student in Heidelberg und hatte am 13. Februar alleine die Samaria-Schlucht erkunden wollen. Sein Leihauto wurde am Startpunkt einer Wanderroute gefunden, und die Polizei wurde alarmiert, nachdem er das Auto nicht zurückgebracht hatte. Eine Überwachungskamera zeigte ihn, wie er aus dem Mietwagen stieg und loslief. Am Donnerstagabend gegen 19:40 Uhr hatte er eine letzte Nachricht an seine Schwester gesendet, in der er sagte, dass alles in Ordnung sei.
Suchaktion und Herausforderungen
Eine große Suchaktion wurde gestartet, an der Polizei, Feuerwehr und Küstenwache beteiligt waren. Die Suche umfasste den Einsatz von Drohnen, Spürhunden, GPS-Trackern und Hubschraubern. Eine Spendenaktion auf gofundme.com brachte 105.392 Euro ein, um die Suchaktion zu unterstützen. Die Familie benötigte das Geld für Unterkunft, Ausrüstung und Verpflegung. Der Zugang zur Samaria-Schlucht ist im Winter aufgrund von Erdrutschgefahr eigentlich verboten.
Nachdem der Leichnam gefunden wurde, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung, dass die Bergsteiger in der Nacht in der Gebirgsregion des rund 2000 Meter hohen Berges Gigilos verbracht hatten. Die Suche in dem unzugänglichen Gebiet war von Anfang an schwierig, da dichte Nebelbänke die Sicht behinderten und es hagelte und schneite. Hubschrauber und Drohnen konnten wetterbedingt kaum eingesetzt werden. Rettungskräfte suchten zu Fuß mit Suchhunden; auch Freiwillige waren im Einsatz. Die Familie des Vermissten finanzierte mit Hilfe von Spenden zusätzliche Rettungsmannschaften, die Suche wurde jedoch am 2. März aufgrund schlechten Wetters vorerst abgebrochen.
Erfahrene örtliche Bergsteiger, die in Kontakt mit der Familie standen, setzten die Suche bei besserem Wetter fort und fanden den jungen Mann. Die Besteigung des Gigilos gilt als besonders anspruchsvoll; der obere Teil ist felsig und von tiefen Spalten durchzogen. Normalerweise wird der Berg in den Sommermonaten von Gruppen mit erfahrenen Führern bestiegen. Der Zugang zur Schlucht ist in den Wintermonaten aufgrund von Starkregen, Schneefall und Nebel verboten, da diese Bedingungen zu Überflutungen, Steinschlägen und Erdrutschen führen können.