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Trauer um Horst Köhler: Ein Leben für Deutschland und Herrenberg

Horst Köhler, der ehemalige Bundespräsident Deutschlands, ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Er starb am frühen Samstagmorgen nach kurzer, schwerer Krankheit im Kreis seiner Familie in Berlin. Köhler, der von 2004 bis 2010 im Amt war, war der erste Bundespräsident, der kein Parteipolitiker war, und trat 2010 überraschend zurück.

Geboren im Jahr 1943 im damaligen Polen, wuchs Köhler in Sachsen und Baden-Württemberg auf. Er studierte Volks- und Wirtschaftswissenschaften in Tübingen und legte 1963 sein Abitur ab. Seine berufliche Laufbahn umfasste wichtige Positionen, darunter Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und Präsident des Internationalen Währungsfonds (IWF). Köhler war auch Chef der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und setzte sich während seiner Karriere für eine faire Globalisierung ein.

Engagement in Herrenberg

Köhler hatte eine besondere Verbindung zu Herrenberg, die er als seine zweite Heimat bezeichnete. Er lebte zeitweilig in Mönchberg, war aktiver Sänger im Gesangverein und Mitbegründer des Welt-Ladens in der Stadt. Für das 50-jährige Jubiläum des Welt-Ladens im Jahr 2024 war er als Ehrengast eingeladen. Zuletzt engagierte er sich auch durch die Gründung der Eva Luise und Horst Köhler Stiftung für Menschen mit Seltenen Erkrankungen.

Sein Rücktritt als Bundespräsident war im Zusammenhang mit einem umstrittenen Interview zu militärischen Einsätzen, in dem er äußerte, dass solche notwendig sein könnten, um Handelsinteressen zu wahren. Diese Äußerung stieß auf breite Kritik und führte zu seinem überraschenden Rücktritt, obwohl er während seiner Amtszeit hohe Beliebtheit genoss. Trotz der Kontroversen blieb Köhler in der außenpolitischen Diskussion aktiv, insbesondere in Bezug auf Afrika.

Er hinterlässt seine Frau Eva Luise, die beiden Kinder und mehrere Enkelkinder. Köhler, der abwechselnd in Berlin und im bayerischen Chiemgau lebte, wird als Einflussreiche Persönlichkeit in der deutschen politischen Landschaft in Erinnerung bleiben.

Für nähere Informationen zu seinem Leben und Wirken wird auf die Berichterstattung von Gäubote verwiesen. Außerdem schildert DW interessante Aspekte seiner Karriere und seiner politischen Ansichten.