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In Ostwürttemberg und Oberschwaben führten gefrierende Nässe und Eisregen am Mittwochmorgen zu extremen Glätteverhältnissen, die Dutzende Unfälle zur Folge hatten. Die Straßen und Gehwege waren eisglatt, was vor allem im Ostalbkreis zu einer Vielzahl von Zwischenfällen führte. Insgesamt wurden im Ostalbkreis zwischen 4 und 12 Uhr 110 Unfälle registriert. Im gesamten Polizeipräsidium Aalen summierte sich die Zahl der Unfälle auf 330, wie die Schwäbische berichtete.
Mehr als 200 Verletzte wurden an drei Klinikstandorten im Ostalbkreis aufgrund von Glatteis-Unfällen behandelt. Dabei verzeichnete das Universitätsklinikum Ulm ebenfalls einen Anstieg an Patientenzahlen im Zusammenhang mit den gefährlichen Bedingungen auf den Straßen. Besonders häufig kam es in Aalen zu Polizeieinsätzen, während im Stadtteil Oberrombach eine Massenkarambolage mit zehn verunfallten Autos für vier Stunden zu einer Sperrung der Limesstraße führte, wie SWR berichtete.
Verletzte und Schäden
Die Kliniken Ostalb verzeichneten über 200 Patienten, wobei die häufigsten Verletzungen Knochenbrüche, darunter Radiusfrakturen sowie Knöchel-, Sprunggelenk- und Schenkelhalsbrüche, waren. Besonders einige Schwerverletzte mussten wegen Kopfverletzungen behandelt werden. Die finanziellen Schäden durch die Unfälle werden auf rund 2,2 Millionen Euro geschätzt.
Aufgrund der Glätte hatte der Winterdienst ab 4 Uhr mit einer Vielzahl von Fahrzeugen verstärkt eingegriffen, jedoch schuf der Berufsverkehr am Morgen zusätzliche Herausforderungen für die Räumfahrzeuge. In Unterkochen, wo die Hanglage besondere Glätte-Probleme verursachte, arbeiteten Bauhof-Mitarbeiter lange daran, die Straßen von Eis und Schnee zu befreien.
Die Schulausbildung im Ellwanger Stadtgebiet normalisierte sich, nachdem anfängliche Schwierigkeiten aufgrund verspäteter Schüler oder Abwesenheiten überwunden wurden. Das Ministerium für Kultur, Jugend und Sport erlaubte unter bestimmten Bedingungen das Fernbleiben vom Unterricht, wobei Eltern Anspruch auf Lohnfortzahlung haben, wenn ihre Kinder witterungsbedingt nicht zur Schule kommen konnten. Arbeitnehmer jedoch haben keinen Anspruch auf Lohn, wenn sie aufgrund der Witterungsverhältnisse zu spät zur Arbeit erscheinen.