
Am 22. Januar 2025 fand im Landratsamt Neu-Ulm der zweite Long Covid Aktionstag statt. Rund 100 Teilnehmer, darunter Betroffene, Angehörige sowie medizinisches und pflegerisches Personal, waren anwesend. Die Veranstaltung hatte das Ziel, Vernetzung und Austausch unter den Teilnehmern zu fördern. Organisiert wurde der Aktionstag in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Ulm, das seit November 2022 eine Postinfektiöse Fatigue Ambulanz betreibt, um die Betroffenen bestmöglich zu versorgen.
Die Fachbereiche, die sich an der Veranstaltung beteiligten, umfassten Allgemeinmedizin, Neurologie, Psychosomatik sowie Sport- und Rehabilitationsmedizin. In verschiedenen Kleingruppen wurden Themen diskutiert, darunter „Pacing“, das zur Steuerung des Energieverbrauchs dient, sowie die Bedeutung von Pausen, um Überlastungen zu vermeiden. Selbsthilfegruppen wie die Long Covid/PostCovid SGH Ulm/Neu-Ulm und das Selbsthilfebüro KORN waren ebenfalls präsent, um Informationen zu bieten und Unterstützung anzubieten.
Offizielle Stellungnahmen und Unterstützungsmaßnahmen
Landrätin Eva Treu betonte die anhaltenden Auswirkungen des Coronavirus auf die Bevölkerung. Dr. Michaela Olm vom StMGP erläuterte die Aktivitäten des Ministeriums zur Unterstützung von Long Covid Betroffenen, einschließlich Förderinitiativen zur Versorgungsforschung in Höhe von 10 Millionen Euro. Darüber hinaus wurden Netzwerktreffen organisiert, um den Wissensaustausch über Langzeitfolgen von Corona zu fördern. Thorsten Freudenberger, Landtagsabgeordneter, unterstrich die Wichtigkeit der Sensibilisierung für das Thema Long Covid und die Notwendigkeit, weitere Veranstaltungen in der Zukunft zu planen.
Zusätzlich gibt es eine neue Studie, die sich mit der Wirksamkeit von Interventionen zur Behandlung von Long Covid beschäftigt. Laut der Publikation in der medizinischen Fachzeitschrift BMJ erfolgt der Vergleich von medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien. Die Überprüfung umfasste bis Dezember 2023 Daten von 24 Studien mit insgesamt 3695 Patienten. Zu den wesentlichen Ergebnissen gehört die Wirksamkeit von kognitiver Verhaltenstherapie (CBT) zur Reduktion von Müdigkeit und Verbesserung der Konzentration. Die Studie zeigt, dass CBT sowie kombinierte körperliche und psychische Rehabilitation wahrscheinlich Symptome von Long Covid verbessern können, es besteht jedoch weiterhin Forschungsbedarf, um diese Ergebnisse zu bestätigen.