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Das ehemalige Einkaufszentrum Rössle in Schwenningen steht erneut im Mittelpunkt kommunaler Überlegungen. Der Technische Ausschuss des Gemeinderats hat einstimmig beschlossen, dass die Stadt Maßnahmen ergreifen muss, um die Zukunft des Areals zu gestalten. Einigkeit herrscht darüber, dass das Rössle nicht wieder als Einkaufszentrum genutzt werden soll. Dieses Gebäude, das seit 2003 leer steht und als „Dead Mall“ gilt, verlor kurz nach seiner Eröffnung im Jahr 2000 schnell seine Mieter. Auch ein Werbevideo, das Oberbürgermeister Jürgen Roth vor dem Gebäudekomplex veröffentlicht hat und in dem er die Bürger fragt, wann sie zuletzt dort waren, erzielte mit 44.000 Aufrufen keinen positiven Effekt.
In dem Video sind unter anderem vertrocknete Palmen und ein verlassenes Parkdeck zu sehen. Vor einigen Jahren wurden zudem 100 Cannabispflanzen im Keller des Rössle entdeckt und entfernt.
Neue Pläne für die Innenstadt
Die Stadt hat nun neue Pläne für die Schwenninger Innenstadt vorgestellt, wie schwarzwaelder-bote.de berichtet. Villingen-Schwenningen ist Teil des Städtebauförderungsprogramms „Lebendige Innenstadt“ des Landes Baden-Württemberg, das darauf abzielt, Impulse für Leben und einen Ort für Leben zu schaffen. Das Rössle ist Teil des Sanierungsgebiets „Innenstadt Schwenningen“. In einem früheren Plan wollte der Investor HBB aus Hamburg das Rössle zu einem Handelszentrum ausbauen, doch diese Pläne wurden verworfen. Die Stadt sieht sich in der Pflicht, aktiv zu werden, da kein Einzelhändler das Rössle wiederbeleben wird.
Zu den neuen Nutzungen, die für das Rössle geplant sind, zählen unter anderem eine Stadtbibliothek, die Volkshochschule sowie eine oder mehrere Kindertagesstätten. Auch verschiedene Behörden wie das Baurechtsamt, das Liegenschaftsamt und das Stadtplanungsamt könnten dort untergebracht werden. Zudem könnten hinter dem Rössle Wohnungen entstehen, beispielsweise für Studenten.
Ein zeitlicher Rahmen für die Umsetzung der Pläne ist noch unklar, jedoch soll die Sanierungsmaßnahme bis zum 1. August 2038 abgeschlossen sein. Die Pläne werden am 27. September im Gemeinderat beraten.