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In Villingen-Schwenningen bereitet sich die Gemeinde auf die bevorstehenden Fasnetsfeierlichkeiten vor. Am 4. Februar 2025 versammelten sich etwa 50 Kinder in der Zehntscheuer im Riet, um gemeinsam in die traditionellen Vorbereitungen zu starten. Narrosomebeauftragter Manuel Rausevic hieß die jungen Teilnehmer willkommen, die als Jungnarros bekannt sind. Die Gruppe unternahm einen Umzug durch das Riet und die Niedere Straße zum Narrobrunnen. Die Vorfreude auf die Fasnet, die traditionell am Dreikönigstag beginnt, ist spürbar. Seit diesem Tag hängen die Schemen, die typischen Masken der Fasnet, an den Wänden und tragen zur festlichen Stimmung bei.
Die Narrozunft ist aktiv in die Vorbereitungen involviert. Bei den Kragenmachern werden Narrokrägen nach dem Waschen und Stärken zusammengefaltet und genäht. Geplant sind zudem verschiedene Veranstaltungen, darunter Strählkurse sowie ein Mäschgerle- und Narroabend am 20. Februar. Ziel dieser Events ist es, den Teilnehmenden das Ankleiden eines Narros oder Morbili zu demonstrieren, um die Tradition lebendig zu halten, wie Schwarzwälder Bote berichtete.
Tradition und Brauchtum
Die fasnächtlichen Bräuche der Region sind vielfältig und reichen tief in die Geschichte zurück. Die schwäbisch-alemannische Fasnet umfasst zahlreiche Figuren, darunter sowohl alte wie den Narro als auch neuere Darstellungen wie verschiedene Hexen. Ein auffälliges Merkmal ist das Tragen des gleichen Häs, der Verkleidung der Narren, die jedes Jahr wieder verwendet wird, im Gegensatz zu den Kostümierungen, die man aus anderen Teilen Deutschlands kennt. Die Masken, in der Region als Schemen bezeichnet, bestehen häufig aus Lindenholz und sind entscheidend für die Anonymität der Umzugsteilnehmer. Diese Anonymität ist wichtig, da sie es ermöglicht, dass bekannte Gesichter unter dem Schutz der Masken unerkannt mit kleinen Witzen aufgezogen werden, was als „strählen“ bekannt ist.
Die Tradition der schwäbisch-alemannischen Fasnet wurde im Dezember 2014 in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen, was die kulturelle Signifikanz dieser Feierlichkeiten unterstreicht. Die Fasnet zählt zu den größten kulturellen Ereignissen in der Region und zieht jährlich tausende von Besuchern an, was nicht nur die Traditionen, sondern auch die Identität der Gemeinschaft stärkt, wie villingen-schwenningen.de hervorhebt.