Zollernalbkreis

Groz-Beckert in der Krise: 150 Stellen weg – Was steckt dahinter?

Groz-Beckert, ein führender Hersteller von Präzisionswerkzeugen mit Sitz in Albstadt, steht vor erheblichen Herausforderungen. Im Jahr 2024 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 880 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 839 Millionen Euro. Die Ursachen dafür sind in den Krisen der vergangenen Jahre sowie geopolitischen Spannungen zu suchen, die die Nachfrage in der Branche beeinträchtigen. Bereits 150 Mitarbeiter haben das Unternehmen verlassen, und weitere Abgänge könnten folgen.

Besonders betroffen ist die Produktion von Nadeln, in der bereits Kurzarbeit herrscht. Groz-Beckert hat zudem die Schließung eines Tochterunternehmens angekündigt und eine Reihe von Maßnahmen zur Kostenreduktion eingeleitet. Dazu gehört nicht nur der Stellenabbau, sondern auch die Weiterführung der Kurzarbeit. Ein Freiwilligenprogramm, das im Oktober 2024 ins Leben gerufen wurde, soll helfen, die Mitarbeiterzahl zu reduzieren. Bislang haben rund 150 Mitarbeiter an diesem Programm teilgenommen, das bis Mitte März 2025 laufen soll.

Krise in der Textil- und Maschinenbauindustrie

Die Textil- und Maschinenbauindustrie befindet sich in einer schweren Krise, was sich negativ auf die Nachfrage nach den Präzisionswerkzeugen von Groz-Beckert auswirkt. Im Zuge dieser Entwicklungen rechnet das Unternehmen damit, im ersten Quartal 2025 zu entscheiden, ob weitere kostensenkende Maßnahmen notwendig sind. Insgesamt beschäftigt Groz-Beckert weltweit etwa 9.419 Mitarbeiter, wobei am Stammsitz in Albstadt die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr um 56 Mitarbeiter gesunken ist. Der Personalabbau betrifft vor allem technische und kaufmännische administrative Funktionen.

Die Unsicherheit aufseiten der Beschäftigten bleibt hoch. Es kursieren Gerüchte über einen möglichen Stellenabbau von bis zu 500 Arbeitsplätzen, die vom Unternehmen jedoch nicht bestätigt wurden. Die IG Metall Albstadt hat keinerlei Informationen über diese Gerüchte und betrachtet die Zahl als Spekulation. Die Gewerkschaft bewertet das Freiwilligenprogramm als fair, doch die Verunsicherung unter den Mitarbeitenden bleibt bestehen, da die Nachfrage sinkt und gleichzeitig die Kosten steigen.

Die Situation erfordert schnelles Handeln. Groz-Beckert plant, innerhalb der nächsten zwei Jahre zusätzlich 50 Millionen Euro einzusparen, um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen, wie Merkur berichtete. Weitere Maßnahmen zur Stabilisierung des Unternehmens sind notwendig, um die Krise zu überwinden.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in Berichten von SWR, in denen dargelegt wird, dass Groz-Beckert mit den Schwierigkeiten der letzten Jahre zu kämpfen hat und dass die laufenden Effizienzmaßnahmen nicht nur in Albstadt, sondern auch global berechnet werden müssen.