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In der aktuellen Tarifrunde im öffentlichen Dienst fordert die Gewerkschaft Verdi deutliche Entgelterhöhungen sowie mehr Freizeit für die Beschäftigten. Diese Forderungen wurden am Dienstagmittag um 13 Uhr durch die Gewerkschaft an Landrat Günther-Martin Pauli vor dem Landratsamt in Balingen übergeben. Pauli äußerte in diesem Zusammenhang Bedenken bezüglich möglicher finanzieller Auswirkungen auf den Zollernalbkreis, da die Forderungen ein drängendes Thema für den Landkreis darstellen.
Die Forderungen von Verdi richten sich an Tausende Beschäftigte im Zollernalbkreis und zielen darauf ab, arbeitsrechtliche Verbesserungen zu erreichen. „Wir sehen wenig Spielraum für Steigerungen“, erklärte Landrat Pauli. Er warnte vor finanziellen Schwierigkeiten, die sich aus den Forderungen ergeben könnten.
Hintergrund der Forderungen
Die Tarifrunde im öffentlichen Dienst hat zudem das Ziel, die Kaufkraft und Binnennachfrage zu stärken, was als wichtig für das Wirtschaftswachstum in Deutschland angesehen wird. Außerdem wird eine umfassende Erhöhung der Einkommen gefordert, um im Konkurrenzkampf um Arbeitskräfte standhalten zu können. Die Beschäftigten von Bund, Kommunen und kommunalen Unternehmen erleben die Folgen von unbesetzten Stellen und Personalknappheit.
Laut einer Befragung empfinden 57 Prozent der über 260.000 Beteiligten eine hohe Belastung durch Arbeitsverdichtung. Zu den weiteren Forderungen gehören die Einführung eines „Meine-Zeit-Konto“, welches es den Beschäftigten ermöglichen soll, selbst über Entgelterhöhungen und Vergütungsbestandteile zu entscheiden. Das „Meine-Zeit-Konto“ könnte zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, zusätzlichen freien Tagen oder längeren Freistellungsphasen genutzt werden.
Zusätzlich möchte Verdi einen Neuabschluss eines Tarifvertrags zur Altersteilzeit mit bevorzugtem Zugang für Beschäftigte in besonders belastenden Berufen erreichen. Ferner wird ein zusätzlicher freier Tag für Gewerkschaftsmitglieder sowie eine bezahlte Pause in der Wechselschicht für Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gefordert. Die Erwartungen umfassen auch, dass junge Beschäftigte nach erfolgreicher Ausbildung unbefristet übernommen werden und in Erfahrungstufe 2 eingruppiert werden.
Insgesamt sind rund 2,5 Millionen Tarifbeschäftigte von Bund und Kommunen von den geplanten Tarifverhandlungen betroffen, die am 24. Januar 2025 beginnen sollen. Verdi ruft zur Teilnahme am bundesweiten Stärketest und zur Mitgliedschaft in der Gewerkschaft auf, um die gestellten Forderungen zu unterstützen, wie auf der Plattform von ver.di zu lesen ist.