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Bauernaufstand im Bistum Würzburg: Geschichte hautnah erleben!

Das Dominfo Würzburg lädt zu einer Reihe von Themenführungen ein, die sich mit der geschichtlichen Thematik des Bauernaufstands und anderer Konflikte im Bistum Würzburg befassen. Die Führungen stehen unter dem Titel „Bewegte Zeiten – Der Bauernaufstand und andere Konflikte im Bistum Würzburg“ und finden an vier Terminen statt: am 27. Februar, 24. April, 15. Mai und 26. Juni. Der Veranstaltungsort ist der Kiliansdom in Würzburg.

Die Führungen werden von dem Kunsthistoriker Dr. Johannes Sander geleitet und kosten 8 Euro pro Person. Interessierte können sich direkt beim Dominfo Würzburg anmelden, telefonisch unter 0931/38662900 oder per E-Mail unter information.dom@bistum-wuerzburg.de. Weitere Informationen, inklusive eines Fotos, sind ebenfalls im Internet verfügbar.

Historischer Hintergrund: Der Deutsche Bauernkrieg

In der Zeit des Bauernkriegs, der um 1525 stattfand, war das Bistum Würzburg ein zentraler Brennpunkt. Während dieser Zeit war Konrad II. von Thüngen (* um 1466; † 16. Juni 1540) Fürstbischof von Würzburg, ein Amt, das er von 1519 bis 1540 bekleidete. Er stammte aus dem fränkischen Adelsgeschlecht der von Thüngen und geriet während seiner Amtszeit in Bedrängnis, insbesondere durch die Unzufriedenheit der Bauern, die zu eskalierenden Aufständen führten, unterstützt von Teilen der Bürgerschaft und dem Niederadel. Wichtige Persönlichkeiten wie Götz von Berlichingen und Florian Geyer spielten ebenfalls eine Rolle in diesen Konflikten.

Die Situation spitzte sich so zu, dass Würzburg belagert wurde und Konrad II. mit einigen Gefolgsleuten zum Pfalzgrafen Ludwig nach Heidelberg floh, jedoch später zurückkehrte. Während dieser Unruhen erlebte die Festung Marienberg massive Bedrohungen. Die Bestrafungen gegen die aufständischen Bauern waren hart, mit Tötungen und schweren Strafen für die Anführer. Zusätzlich ging Konrad II. unerbittlich gegen die Anabaptisten vor und ließ gefangene Anabaptisten verbrennen, während er auch mit Übergriffen des protestantischen Niederadels im Würzburger Raum konfrontiert war. Der Schwäbische Bund intervenierte 1523 gegen räuberische Ritter aus dem fränkischen Raum, was die prekäre Lage weiter komplizierte.

Konrad II. von Thüngen wurde im Würzburger Dom bestattet. Während seiner fast zwanzigjährigen Amtszeit prägten vor allem die Konflikte und die gesellschaftlichen Umwälzungen seine Herrschaft, die ihn und das Bistum nachhaltig beeinflussten.