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Grammer: Milliardenverlust und unerwartete Führungswechsel erschüttern Betrieb!

Der Oberpfälzer Autozulieferer Grammer aus Ursensollen, Landkreis Amberg-Sulzbach, hat im vergangenen Jahr einen Nettoverlust von 48 Millionen Euro verzeichnet. Dies berichtet mittelbayerische.de. Die Umsätze des Unternehmens sanken von 2 Milliarden Euro auf 1,9 Milliarden Euro. Diese Entwicklung ist auf eine anhaltend schwierige Marktsituation in den relevanten Branchen zurückzuführen, die sich im Jahr 2024 nicht erholt hat.

Besonders stark fiel der Umsatzrückgang auf dem europäischen Heimatmarkt aus, der um knapp 170 Millionen Euro auf eine Milliarde Euro sank. Während die Erlöse in Nordamerika und Asien zwar leicht stiegen, konnten sie den Rückgang im Heimatmarkt nicht kompensieren. Im vierten Quartal 2023 erlebte das Unternehmen in allen drei Geschäftsregionen einen Rückgang der Umsätze. Zudem stieg die Verschuldung von 401 Millionen Euro auf 485 Millionen Euro.

Unternehmensführung und Zukunftsaussichten

Für das Jahr 2025 erwartet der Vorstand ein stagnierendes Umsatzniveau von 1,9 Milliarden Euro, jedoch soll der operative Gewinn von knapp 42 auf 60 Millionen Euro durch Sparmaßnahmen steigen. Finanzvorständin Jurate Keblyte verlässt das Unternehmen vorzeitig, ihr Vertrag endet am kommenden Montag. Thomas Strobl wurde im Februar als Nachfolger für ein Jahr bestellt. Zusätzlich scheiden fünf Aufsichtsräte der Arbeitgeberseite, einschließlich des Vorsitzenden, am Montag vorzeitig aus. Die Hintergründe dieser Veränderungen sind unklar, jedoch gibt es Hinweise auf Einfluss seitens der chinesischen Eigentümer.

Die Mehrheit der Anteile an Grammer wird von einer Tochtergesellschaft des chinesischen Konzerns Ningbo Jifeng gehalten, die 86 Prozent der Anteile besitzt. Wie spiegel.de berichtete, wird das Angebot des Großaktionärs Hastor aus China als zu niedrig eingeschätzt, was in der Branche zusätzliche Fragen aufwirft.